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nicht der Casus rectus, sondern der Casus obliquus des Namens
ist, ermittelt werde. Die Erfüllung dieser Vorbedingung war um
so eher möglich und um so besser durchzuführen, als uns die
Hauptquelle zu Gaimars „L’Estorie des Engles“ bekannt ist.
Dieser Quelle, nämlich der Sachsenchronik, sind die englischen
Personennamen von Gaimar direkt entnommen. Nachweisbar hat
Gaimar als Vorlage den Text benutzt, welcher nicht wesentlich
von der uns erhaltenen Sachsenchronik-Handschrift E abwich
(vgl. Gross, „Geffrei Gaimar“. Die Komposition seiner Reim
chronik und sein Verhältnis zu den Quellen, Diss. Straßburg 1902).
Durchgehends aus dieser Handschrift sind daher in der vorliegenden
Abhandlung die englischen Personennamen genommen, welche
als Grundform für die Schreibweise bei Gaimar angesetzt worden
sind. Nur ausnahmsweise sind in zweifelhaften Fällen auch die
anderen 6 Handschriften (JE, A, B, C, D, F) berücksichtigt worden,
soweit sie sich bei Earle-Plummcr (Two Saxon Chronicles, Oxford
1892-—99; s. daselbst, Vol. II, in der Introduction S. XXIII—CII
das Nähere über die Handschriften) finden. Von diesen Hand
schriften ist D, da sie, wie Handschrift E der nördlichen Recen-
sion angehört, zunächst und erst dann Handschrift JE zu Rate
gezogen worden. Die übrigen Handschriften und ebenso Namen
bücher, wie z. B. der Index Saxonicus (ed. Birch, London 1899)
haben nur vergleichsweise Verwendung gefunden.
Aber nicht allein der Umstand, daß die Hauptquelle Gaimars
uns bekannt ist. hat mich veranlaßt, aus dem Werke gerade dieses
anglonormannischen Dichters die englischen Personennamen zu
sammeln, bestimmend war für mich vielmehr der weitere Um
stand, daß englische Personennamen bei Gaimar in sehr großer
Zahl Vorkommen und daß weder der zeitliche Abstand zwischen
der Niederschrift des englischen Textes (Gaimars Quelle) und des
anglonormannischen (L’Estorie des Engles) sehr beträchtlich, noch
auch der Entst^hungsort des einen Textes von dem des anderen
weit abliegt. — Die Sachsenchronik-Handschrift E ist in Peter-
borough zwischen 1121 und 1154 entstanden, und Gaimar lebte
in Lincolnshire, wo er um 1150 seine Estorie des Engles schrieb
(vgl. Earle-Plummer, Two Saxon Chronicles, Vol. II, S. XXXV
und LVIII; ferner Hardy-Martin, Gaimar, Lestorie des Engles,
Vol. II, S. IX—XXIII).