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M. Oberg, Die Metamorphose der Plankton-Copepoden der Kieler Bucht.
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Vorausgesetzt, daß spätere genau
Calanus finmarchicus
Acartia discaudata
Thaumaleus Thomponii
Eurytemora hirundo
Paracalanus parvas
Pseudocalanus elongatus
Temora longicornis
Centropages hamatus
Acartia longiremis
Acartia bifilosa
Oithona similis
Die Dauer der gesamten Entwickelung durch Züchtung festzustellen, ist mir bei keiner Form gelungen,
da mir die Zeit und die technische Einrichtung für so subtile Untersuchungen, die noch neben den vor
stehend wiedergegebenen hätten herlaufen müssen, nicht zur Verfügung standen. Einige Anhaltspunkte zur
Beurteilung dieser Frage habe ich aber doch gewonnen.
Als Dauer der Entwickelung im Ei gibt Grobben für Cetochilus septentrionalis schätzungsweise
24 Stunden an. Für unsere Formen ist das entschieden nicht richtig, denn ein Eurytemora-Weibchen, das
ich mit seinem schon fertig gebildeten Eiersäckchen isolierte, trug dieses über 30 Stunden mit sich herum,
bis die Nauplien ausschlüpften, hatte es aber vorher vielleicht schon lange besessen, denn ein Pseudocalanus-
Weibchen habe ich 6 Tage lang gehalten, ohne daß die jungen Tiere ausgeschlüpft wären, obwohl der
Eiinhalt entschieden lebendig war, und bei Centropages-Eiern, die isoliert abgelegt werden, waren nach
einigen Stunden noch nicht einmal die Schwebdornen völlig entwickelt. Damit komme ich aber zugleich
auf die große Schwierigkeit, die mich bei meinen ganzen in dieser Richtung liegenden Versuchen begleitet
hat. Diese Centropages-Eier starben nämlich ab, ehe die Bildung des Schwebapparates vollendet war, waren
also offenbar unter ungünstigen Lebensbedingungen, da ich eben nicht imstande war, ihnen günstigere zu
schaffen, und es ist der Gedanke nicht von der Hand zu weisen, daß unter den natürlichen Bedingungen
die Entwickelung schneller abgelaufen wäre. Nimmt man indessen die Resultate hinzu, die an Süßwasser-
Copepoden gewonnen wurden (Claus, Zur Anatomie und Entwickelungsgeschichte) so wird man hier
immer noch ein positives und einigermaßen wahrscheinliches Resultat erhalten, wenn man die Dauer der
Eientwickelung auf einige Tage bis eine Woche normiert.
Auf ganz relative Angaben muß ich mich aber beschränken bezüglich der weiteren Entwickelung.
Stadium 1 ist selten, soweit man das ohne Anwendung der Zählmethode erkennen kann, und zwar
war es auch in den Fällen selten, bei denen mir ein Planktonnetz aus feinster Gaze zur Verfügung stand,
so daß ich an ein Durchfiltrieren dieser kleinen Tiere nicht zu denken brauche. Da aber noch dazu sicher
sehr viel mehr Nauplien ausschlüpfen, als sich nachher weiter entwickeln, so kann man die relative Selten
heit des Stadiums wohl nur dadurch erklären, daß es von ganz kurzer Dauer ist, was auch einleuchtet,
wenn man bedenkt, daß die Mundwerkzeuge bei den Gymnopleerr' vorläufig noch ganz untauglich sind und
der After noch garnicht durchgebrochen ist.
Von den folgenden vier Nauplius-Stadien habe ich den Eindruck gewonnen, daß sie in Fängen
derselben Zeit alle von gleichmäßiger wenn auch vielleicht langsam abnehmender Häufigkeit sind, also
wohl auch alle die etwa gleiche Zeit für sich in Anspruch nehmen.
Stadium VI ist dann aber wieder besonders häufig und zeigt außerdem so bedeutende Längen
unterschiede, innerhalb derselben Spezies, die ich mir nur durch Wachstum während der Dauer ihres
Stadiums erklären kann, daß ich annehmen möchte, dieses Stadium wäre besonders lange. Um annähernde
Zahlen zu erhalten, kann man vielleicht folgende Berechnung aufstellen: Man nimmt — allerdings sicher
e Untersuchungen mir Recht geben, erhalten wir also:
seltene Gäste aus dem Ozean.
| häufig aus dem Brakwasser importiert, aber in
| der Bucht nicht entwickelungsfähig,
häufig aus der Nordsee importiert, aber in
der Ostsee in der Entwickelungs- und Fort
pflanzungsfähigkeit geschwächt.
indigene Formen.