Full text: Die Metamorphose der Plankton-Copepoden der Kieler Bucht

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M. Oberg, Die Metamorphose der Plankton-Copepoden der Kieler Bucht. 
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scheiden: es bleibt nämlich bei diesen letzteren auch jetzt noch das Leibesende mit unter dem Kopfschilde 
verborgen, und dieser Unterschied wird auch noch dadurch hervorgehoben, daß bei den Ersteren der 
Hinterkörper im stumpfen Winkel ventralwärts vom Vorderkörper absteht (sehr wenig allerdings bei Centropages), 
während er bei Acartia und Oithona völlig mit dem Vorderkörper in einer Achse liegt. 
Die Endbewaffnung der Furkalanlage ist bei den Vertretern der Gymnopleen vollständig, bei Oithona 
noch nicht, da bei ihr erst die Außenborstenpaare beide aufgetreten sind. Das Paar Ventralhaken, das bei 
Pseudocalanus bereits im vorigen Stadium zu finden war, hat sich jetzt auch bei Temora eingestellt. 
Die Zahl der Körpersegmente hat sich um Eines vermehrt und beträgt fünf. Das neue Segment 
ist das der ersten Maxille; es tritt nicht als freies Segment auf, sondern wird bei seiner Anlage sofort mit 
unter das Kopfschild einbezogen, doch kann man eine seichte Furche, die bei Temora in einigem Abstande 
vom furkalen Rande des Kopfschildes verläuft, vielleicht als Spur einer ursprünglichen Trennung ansprechen. 
Noch deutlicher ist eine solche Trennung sowohl auf der Dorsal-, wie auf der Ventralseite bei Pseudocalanus 
ausgebildet, so daß bei ihm der letzte Teil des Kopfabschnittes fast als selbständiges Maxillarsegment erscheint. 
Die alten Gliedmaßen haben ihre Form behalten und nur ihre Borstenzahl ist etwas gewachsen. 
Neu aufgetreten ist mit ihrem Segmente zusammen die erste Maxille. Sie stellt auf dieser Stufe einen 
flachen Wulst, oft mit einer oder zwei kürzeren oder längeren Borsten dar. 
Stadium IV. 
Die Körperform ist, abgesehen von dem Größenzuwachs, dieselbe geblieben und nur der unter dem 
Kopfschilde liegende Teil ist stärker ausgewachsen als der Endabschnitt, eine Andeutung, daß wieder ein 
neugebildetes Segment mit unter dem Kopfschilde Platz gefunden hat. Eine scharfe Abgrenzung dieses 
Segmentes findet nicht statt, aber der Abstand zwischen der Ursprungsstelle der ersten Maxille und der 
Gelenkfalte des Analsegments ist bei dem Centropagiden und ganz besonders bei dem Calaniden im Ver 
gleich zum vorhergehenden Stadium so groß, daß man ihn am besten durch Einschieben eines neuen 
Segmentes begreift, besonders da sich, am deutlichsten bei Pseudocalanus, auf dieser Strecke jederseits 
ein flacher Höcker findet, den man zusammen 'mit der dazu gehörenden Hypodermisverdickung wohl als 
Anlage der zweiten Maxille auffassen darf, zumal, wenn man die Gestaltung dieser Region auf dem nächsten 
Stadium mit berücksichtigt. Darnach hätten die Nauplien dieses Stadiums 6 Segmente und ich nehme 
diese Zahl auch für Acartia und Oithona in Anspruch; dabei [muß ich mich allerdings hauptsächlich auf 
einen Analogieschluß verlassen, denn da noch immer bei beiden der gesamte Körper unter dem Kopfschilde 
verborgen ist, kann ich nur die einzige vage Tatsache als Stütze anführen, daß der an und für sich schon 
ziemlich große Zwischenraum zwischen erster Maxille und Körperende wirklich noch etwas zugenommen 
zu haben scheint. 
Die Furkalbewaffnung ist bei Centropages die gleiche geblieben, bei Temora und den Calaniden 
sind noch jederseits 2 Lateralhaken und außerdem ein Paar Ventralhaken dazugekommen. Diese stehen 
bei Temora hinter den alten, bei den Calaniden haben sie die alten zwischen sich genommen, entsprechen 
der gedrungeneren Gestalt des ganzen Furkalabschnittes. Bei Oithona sind die Endborsten neu aufgetreten. 
An den Gliedmaßen ist nur an der ersten Maxille eine Veränderung bemerkbar. Sie ist zur zwei 
lappigen Schuppe geworden und läßt die Laden und eine größere Anzahl von Borsten erkennen, außer bei 
Acartia, wo die Bildung dieser Extremität überhaupt eigene Wege geht. Als Andeutung der zweiten Maxille 
kann man den Höcker ansehen, der furkalwärts von der ersten Maxille sich am deutlichsten bei Pseudocalanus 
findet. 
Stadium V. 
In den Umrissen ist die Körpergestalt abermals nicht verändert und auch die Furkalbewaffnung ist 
die gleiche geblieben, nur ist bei Oithona noch das Paar Medianborsten, bei den Calaniden und Centropagiden 
noch jederseits ein Lateralhaken aufgetreten. Gleichwohl findet sich eine bemerkenswerte Abweichung vom 
vorigen Stadium. Es hat sich nämlich bei den Gymnopleen ein freies Segment zwischen Kopfschild und 
Analsegment eingeschoben: es ist dies das Segment des Maxillarfußes. Diese Nauplien besitzen also 
7 Segmente, und wiederum kann man wohl für Oithona die gleiche Anzahl in Anspruch nehmen, obwohl 
bei ihr auch jetzt noch das Kopfschild den ganzen Körper bedeckt.
	        
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