Full text: Die Metamorphose der Plankton-Copepoden der Kieler Bucht

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M. Oberg, Die Metamorphose der Plankton-Copepoden der Kieler Bucht. 
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Mit Copepodit-Stadium IV hat aber auch das letzte Thoraxsegment eine seiner definitiven 
ähnliche Entwickelung erlangt, und dann ist unsere Form an ihrem Haken jederseits mit Sicherheit zu 
identifizieren. 
Die Verwandlung verläuft durchaus nach der Norm; von dem puppenähnlichen Zustande der 
Calaniden findet sich keine Andeutung, nur treten, wie ganz allgemein gültig, im Nauplius-Stadium VI 
die Kauhaken an der zweiten Antenne und Mandibel etwas zurück, während die Kaulade der Mandibel kräftig 
entwickelt ist. 
Temora longicornis. 
In der Körperform ähnelt der Temora-Nauplius sehr dem der Calaniden; der Hinterkörper ist vom 
Vorderkörper scharf abgesetzt, schlanker als dieser, und ihm im stumpfen Winkel angefügt, so daß die 
Körperachse an der Grenze beider Abschnitte einen Knick aufweist. Trotzdem sind beide Nauplius-Formen 
auf den ersten Blick zu unterscheiden. Bereits die ganze Furkalanlage ist bei Temora bedeutend kräftiger 
entwickelt und vollends die Bewaffnung ist so eigenartig, daß sie gestattet, Temora schon mit ganz schwacher 
Lupenvergrößerung zu erkennen. Die Enddornen, an deren Statt bei den Calaniden kurze Haken ent 
wickelt sind, sind nämlich hier zu langen stangenförmigen Borsten ausgewachsen, und die Asymmetrie der 
Anlage, die sich bei den anderen auf das Dorsalwärtsrücken der rechten jTastborste beschränkt, erstreckt 
sich hier auch auf diese Enddornen von denen der linke weit länger ist als der rechte, ein Verhalten, das 
schon auf dem zweiten Stadium zu bemerken ist, und weiterhin immer ausgesprochener wird. Die Lateral 
haken verhalten sich wie bei den Calaniden, aber die Ventralhaken, die bei diesen in einer Querreihe zu 
Vieren stehen, stehen hier paarweise vor einander. Die Tastborsten treten erst auf Stadium III auf, unter 
scheiden sich aber nicht von denen der anderen. Auch die Gliedmaßen ähneln denen der Calaniden, sind 
aber etwas schlanker. An der ersten Antenne ist durch drei kräftige Borsten eine Dreiteilung des mittleren 
Abschnittes klar angedeutet, die auch noch durch deren weitausladende Insertionsstellen besonders betont 
wird, doch ist nur eine deutliche Gelenkfalte ausgebildet, und zwar im Gegensatz zu den Calaniden, die 
zwischen Unterabschnitt II und III. Der Dorsalrand des Endgliedes führt auf Stadium VI 8 statt sonst 
nur 6 Borsten. Die Bewaffnung des Coxopoditen der zweiten Antenne besteht aus 2 Kauhaken, die, 
wieder wie bei den Calaniden und im Gegensatz zu Centropages, gleich stark sind. Auch der Basipodit 
der Mandibel ähnelt dem von Pseudocalanus und die Lade des Endopoditen hält in ihrer Entwickelung 
etwa die Mitte zwischen beiden. Nauplius-Stadium I erinnert dagegen wieder mehr an Centropages. Der 
Körper weist durch seine Birnenform bereits auf die künftige Gestalt hin, und die Furkalanlage ist weiter 
nach hinten ausgewachsen, als sonst Regel ist. Die Bewaffnung besteht erst aus zwei nicht sehr langen, 
aber im Vergleich zu Centropages recht breiten Borsten, die an ihrem Ursprung einen merklichen Zwischen 
raum zwischen sich lassen, wie sie denn ja auch im Gegensatz zu Centropages auf dem nächsten Stadium 
die Endborsten und nicht die Tastborsten bilden. Die Extremitäten dagegen weisen durchaus auf Centro 
pages hin, nur am mittleren Abschnitt der ersten Antenne ist der spätere Unterschied in der größeren 
Borstenzahl bereits vorgebildet, aber am Ende finden sich nur die drei Endborsten ohne die „Eingeschobene“ 
und die Bewaffnung des Proto- und Endopoditen der zweiten Antenne und Mandibel ist wie bei Centropages 
weich und schlaff bis auf den einen klingenförmigen Zahn an der zweiten Antenne. 
Die Copepodit-Stadien fallen gleich auf durch den umfangreichen Kopf, den schmächtigen Thorax 
und die lange Furka, deren Äste, wenn sie auch noch nicht dieselbe Länge wie beim Erwachsenen besitzen, 
doch schon auf dem ersten Copepoditen-Stadium die Länge des Analsegments fast erreichen. Die Oberlippe 
ist noch sehr umfangreich, was erst gegen Ende der Metamorphose ins Gegenteil umschlägt; von den 
Gliedmaßen gleicht die erste Antenne der von Centropages, die zweite zeichnet sich durch die, ähnlich wie 
beim Erwachsenen, gleichförmigere Gliederung des Exopoditen aus. Die Mundgliedmaßen gleichen in 
Gliederung und Größenverhältnissen, besonders in der Länge der Maxillarfüße, mehr Pseudocalanus als 
Centropages, dagegen erinnern die Schwimmfüße wieder mehr an den Letzteren durch die kräftige Bewaffnung 
des Außenrandes des I. Schwimmfußes und durch die Art, die Anlagen der weiter furkalwärts gelegenen an 
die Ventralseite und nicht an die Flanken geklappt zu tragen. Die Verwandlung verläuft überall ganz normal.
	        
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