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- des Turmalins aus Brasilien.
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Säulchen aufgebaut, deren Ende nur ungefähr in diese Fläche
fallen. Auch die rauhe und stengelig säulige Beschaffenheit
der Prismenflächen unterhalb der Fläche ließe sich durch
diese Annahme erklären. Die anderen Prismenflächen sind
ebenfalls sehr tief kanneliert und stark abgerundet. Es
herrschen ccP2 und — coR vor.
Gemessen wurde am antilogen Pole:
OR: R = 27° 29' 27° 12'
OR : —2R = 46 14 46 14
No. 79 (Taf. IV Fig. 5) ist ein 4 cm langer und 1.} cm
dicker Kristall, sowohl in Färbung als auch in der Ausbil
dung der Endflächen des antilogen Poles das Prachtstück der
Sammlung. Er ist bereits von Herrn Prof. Brauns in seinem
Mineralreich p. 241 beschrieben worden. — 2R hat an ihm
das Hauptrhomboeder vollständig verdrängt. Es bildet große,
prachtvoll glänzende Flächen, die allerdings infolge von
Vizinalflächenbildung nicht ganz eben sind und ganze Gruppen
von glänzenden Reflexbildern liefern, die eine scharfe Ein
stellung der Flächen nicht zulassen. Die nur ganz unter
geordnet hinzutretenden Flächen von R3 sind eben und von
starkem Glanze. Sie reflektieren vorzüglich scharf, leuchtend
und einfach. Die Prismenflächen sind abgerundet und stark
gerillt, der Querschnitt durch sie ist dreiseitig. Die Färbung
des ausgebildeten Endes ist sehr licht gelbbraun, prachtvoll
klar durchsichtig und völlig frei von Sprüngen und Ein
schlüssen. Dann setzt sich an der einen Seite des Kristalls
die Färbung des Kopfes nach unten hin fort, auf der anderen
Seite macht sie einer zartrosenroten Platz, so daß die Grenz
fläche zwischen beiden ausnahmsweise vertikal verläuft. Im
unteren Teil des Kristalls gehen beide Färbungen allmählich
erst in Grünblau, schließlich in Tieftintenblau über. Die
Durchsichtigkeit nimmt nach den dunkleren Teilen des ana
logen Poles zu ab und wird durch unregelmäßige kleine Risse
im Innern des Kristalls getrübt. Die Messung an den End
flächen ergab folgende Winkelwerte:
: —2R = 77° 11' 77*11' 77*5'
: R3 = 31 45 31 38 31 38 31*36'
R3 = 58 47 58 44
-2R
— 2R
— 2R