Full text: Beiträge zur Kenntnis des Turmalins aus Brasilien

<25) 
des Turmalins aus Brasilien. 
115 
sichtig und die Färbung so schwach, daß sie erst bei 
der Durchsicht gegen weißes Papier bemerkbar ist. Die 
— 2R-Flächen treten neben den R-Flächen noch sehr zurück, 
sind jedoch vorzüglich ausgebildet und von starkem Glanze, 
so daß ihre Reflexbilder äußerst scharf einstellbar waren. Die 
Flächen des Hauptrhomboeders R sind ebenfalls sehr glänzend, 
aber nicht ganz eben. Sie erscheinen vielmehr wie von einem 
Punkte aus nach den Kanten zu schwach abfallend, und geben 
alle drei ein scharfes, leuchtendes Doppelsignal, das von 
einem diffusen Lichthof umgeben ist, der von zwei dunklen, 
sich senkrecht kreuzenden Balken durchsetzt wird. Die 
Prismenflächen sind vertikal gestreift und z. T. gekrümmt. 
Einige gaben gut einstellbare Reflexe auf hellem Lichtstreifen 
und konnten gemessen werden. Es herrschen unter ihnen 
die Prismen ooP2 und —ooR vor. Am Kopfende durchzieht 
den Kristall ein kräftiger Sprung; sonst ist er frei von Ein 
schlüssen und Rissen. Nach Mitteilung von Herrn Prof. Brauns 
war dies der einzige, praktisch farblose Turmalin mit End 
flächen, den er unter Tausenden von Kristallen in Idar und 
Oberstein gesehen hat. Es wurde an ihm gemessen: 
R: R = 47° 19' 47° 19' 
R : — 2R = 38° 30' 38° 29' 38° 30‘ 38° 44' 38° 29' 38° 27' 
und in der Prismenzone: 
30° 0' 29° 40' 60° 56' 29° 24' 
Im Anschluß an diesen Kristall ist die Messung eines 
beiderseits abgebrochenen farblosen Turmalins zu bringen, 
dessen Prismenflächen ungewöhnlich eben und glänzend waren: 
25° 27' 34° 33' 60° 0' 60° 0' 90° 0' 30° 0' 60° 0' 
ooP2 : ooPfJ- : ooP2 : ooP2 : ooP2 : ooR : ooP2 
An No. 76 kommen R und —2R zum Gleichgewicht. 
Am antilogen Pol ist der Kristall im Bezirk der Rhomboeder 
flächen schwarzgrün, im übrigen hellgrün gefärbt. Der Über 
gang zwischen beiden Färbungen ist scharf begrenzt. Der 
lichtere Teil ist klar durchsichtig und frei von Sprüngen. 
Die Ausbildung der Endflächen ist nicht ganz eben, aber 
stark glänzend, so daß von sämtlichen Flächen mehrfache, 
leuchtende und scharfe Rettexbilder entstanden, die eine Ein 
stellung sehr erschwerten. Von den Seitenflächen gaben nur 
drei aufeinanderfolgende scharfe Reflexe auf buntem Licht- 
8*
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.