96 G. Reimann, Beiträge zur Kenntnis (6)
Daneben hatten drei sehr schön entwickelte kurzprismatische
und bläulichgrüne Kristalle folgende Formen am antilogen
Ende ausgebildet: R, — 2R, R3 und —2R2. Die Messungen
an diesen Kristallen gaben die Mittelwerte:
R: R3 = 29° 1' R3: R3 = 30° 40'
R:—2R = 38 31 —2R 2R2 = 19 22
Alsdann wendet sich Wülfing zur Bestimmung der opti
schen Konstanten der nach ihrer Färbung in folgende Gruppen
gesonderten Turmaline:
Brasilien A: Rosa-Kern eines von grüner Schale umhüllten Kristalls.
„ B: die grüne Schale von A.
Barrado Perahy in Brasilien: hellgrün.
Brasilien C: in 2—3 mm dicken Platten grasgrün.
„ tiefgrün: etwas dunkler als C gefärbt.
„ D: hlauschwarz oder grünschwarz.
Der an ihnen auftretende Pleochroismus war für B und
Barr. Per. parallel der c-Achse aquamarinblau und senkrecht
dazu gelblichgrün, bei C und dem tiefgrünen in gleichen Rich
tungen grün mit schwach bläulichem Anklang und gelblich
braun, schließlich für D blaßrötlichviolett (undeutlich) und
dunkelhimmelblau. Die Hauptbrechungsexponenten fürNa-Licht
beliefen sich bei den einzelnen Farbenvarietäten im Mittel auf:
£ <o ö) — t
A 1,6199 1,6371 0,0172
B 1,6208 1,6399 0,0191
Barrado Perahy . 1,6222 1,6416 0,0194
C 1,6212 1,6407 0,0195
tiefgrün .... 1,6257 1,6468 0,0211
D 1,6328 1,6618 0,0290
Spezifische Gewichtsbestimmungen wurden vermittelst der
Suspensionsmethode mit Jodmethylen und Benzol ausgeführt
und führten auf folgende Resultate:
der rote Teil von A . . 3,007
, grüne „ „ B . . 3,063
Barrado Perahy 3,073 — 3,079
Brasilien C 3,081 — 3,082
j tiefgrün .... 3,133 + 0,003
„ D 3,200 — 3,210
Die zweite der im Jahre 1900 erschienenen großen Arbeiten
sind v. Worobieff’s 1 kristallographische Studien über Tur
1 Kristallographische Studien über Turmalin von Ceylon und einigen
anderen Vorkommen. Groth’s Zeitschr. 33. 263—454. (Turmalin von
Brasilien p. 429.)