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jedem Falle angewiesen ist. Als der Überlegene, dem eigentlich
die Herrschaft zukäme, fühlt sich Satan auch stets.
A. 71, 32 f.: Begriber han det vel,
At han er stör ved mig, og hersker ved sin Trsel?
A. 72, 3: Hvor Itenge taaler jeg det usle Pralerie?
Mehrmals giebt er Baal zu verstehen, dass dessen leere
Drohungen durchaus zwecklos sind: A.61, 1 ff. A.62, 13. A. 63, 6.
In der bekannten Scene, in der Abdiel Abbadonna Baal zu
widersprechen wagt, ist er es, der (ebenso wie Mess. II, 705 ff.)
das Wort an sich reisst, um den aufrührerischen Abdiel zurecht
zusetzen. (A. 57).
Die Inkonsequenz, von der oben die Rede war, die in dem
Ewaldschen Drama noch fühlbarer wird, weil -hier Satan um
verschiedene individuelle Züge bereichert, dagegen die Figur des
Baal ganz verblasst ist, hat der Dichter wohl selbst empfunden.
So lege ich wenigstens die Worte seiner Vorrede *) zu „Ad. og
Ev.“ aus: Endnu har jeg een Ting at undskylde. Fine Kiendere
have bebreidet mig, at jeg i min Classification af de onde
Aander er veget baade fra Milton og fra Klopstock, som begge
have giort Satan til den overste Faldne, da jeg tvertimod har
gjort Baal dertil. — Men Sagen er, at jeg,
Navnets starre Beqvemhed uberegnet, aldrig har kunnet eher
villet forestille mig eher skildre en Konge, ikke selv i Helvede,
der künde nedlade sig til saa nedrige, saa feige Bedragerier.
Dass Ewald mit dieser Bemerkung tatsächlich den Mangel
der Komposition hat verdecken wollen, scheint mir daraus her
vorzugehen, dass der 2. Teil seiner Bemerkungen etwas ganz
anderes zu verteidigen sucht, als im 1. Teile angegeben ist;
sodann aus der Rechtfertigung selbst (die übrigens erst 1779
geschrieben ist), denn der Hinweis auf den bequemeren Namen
und den verruchten Charakter des Verführers sind doch unzweifel
haft blosse Scheingründe.
Wenden wir uns der Betrachtung des Höllenfürsten zu,
so verlassen wir sicheren Boden. Es ist nämlich, wie schon
*) Skr. III, 5 f.