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zitweisen vermöchte. Es gilt hier Welhavens *) Wort: „Messiadens
Indvirkning paa den Ewaldske Digtning kan i det Hele ej op-
fattes stykkevis; man ser den mere som en Folie, der var ind-
fattet i den danske Digters Vaesen, saa et det siden glimrede
i dens Farve.“
Dagegen sind die bedeutenderen Teufelsgestalten, deren
Wirksamkeit im Drama einen breiten Raum einnimmt und
die das Haupt-Interesse für sich in Anspruch nehmen, unver
kennbar bei Klopstock geborgt, wie im folgenden nachzuweisen
sein wird.
In besonderem Masse hat die Gestalt des Adramelech
in dem Ewaldschen Drama ihre Spuren hinterlassen. Kein
Wunder, denn dieser gewaltige Dämon iibertrifft an Schärfe der
Charakterisierung und an dramatischer Kraft jede andere Figur
im „Messias“. Freilich führt er bei Ewald andere Namen;
so reichhaltig waren die Motive, dass der dänische Dichter zwei
Gestalten aus ihm machen konnte, Moloch und Satan.
Die Gestalt des Moloch ist, wenn man von der ver
unglückten Bemerkung A. 70, 23 f. a ) absieht, die der ganzen
sonstigen Anlage der Figur widerspricht (vgl. Liebenberg,
Anm. z. St. Skr. III, 282), im ganzen durchsichtig. Er ist der
prophetische Geist und Opferpriester der Hölle:
A. 35, 2 f. Man troer, at han kann see
De Ting, som forestaaer, igiennem Flammerne.
A. 58, 14 f. du, hvis skarpe Oie
Seer det Tilkommende, det Dybe og det Hoie.
A. 59, 20 f. Du veedst den Rest af Lys, hvorledes jeg
[beskuer
De Ting, som forestaaer, i disse merke Luer.
Dieser Zug ist unzweifelhaft dem Klopstockschen Adra
melech entlehnt. Am Tage des Götterkampfes, heisst es Mess. II,
*) Welhaven, Samlede Skr. Bd. VIII, S. 52.
2 ) M., som er en staerk, modig og grum Aand, men tillige ikke har
den bedste Dommekraft usw.