31
Skr. 1; 167, 8 (Til Arveprinds Frederik, 1779)
Velstands Lyst, og dens mildere Sseder,
Glaedende Konst, og de hoiere Dyder, etc.
Skr. II; 91, 11 (Til min Moltke I) graedende Dyds mildere
Salighed.
F. 132, 12 f. Solen frembryder med renere Flammer.
Ob dieser seltene Sprachgebrauch einem vertieften Studium
der Alten zuzuschreiben ist (die hier in Frage kommenden Ge
dichte nämlich sind der antiken Odendichtung nachgebildet)
oder der näheren Bekanntschaft Klopstockscher Dichtung, ist
bei der geringen Anzahl der Fälle und dem Mangel weiterer
Anhaltspunkte nicht auszumachen.
§ 7. Apostrophe.
Die der antiken Dichtung so geläufige Wendung, dass
unerwartet, namentlich am Ende einer Periode, die Konstruktion
in eine Apostrophe umschlägt, hat Klopstock in reichem Masse
nachgeahmt, z. B. Mess. I, 262, 1, 637. V, 139. V, 161,
V, 239 usw.
Ewald ist hierin seinem Vorbild in bewusster Nachahmung
gefolgt, Bezeichnend sind 3 Stellen seiner Messiasübersetznng,
wo er gegen die deutsche Vorlage von jener Wendung Gebrauch
macht:
Mess. I, 4 (Ausg. vom Jahre 1755).') Mit dem Blute des heiligen
Bundes — med dit Blöd, du heilige Forbund (Skr. III; 296,10)
Mess. I, 26: Sonst die Stadt der Herrlichkeit Gottes. —
Ellers, o Gud! din Herligheds Stad (Skr. III; 297, 18)
Mess. I, 164 die Gottheit, die Versöhnten, die ewige Liebe des
Göttlichen Mittlers — Jehovah,
Hans Udsonte, din evige Kiaerlighed, himmelske Midier.
Skr. III; 304, 5 f.).
Was das Auftreten dieser Wendung in den Dichtungen
Ewalds anlangt, so ist zu bemerken, dass sie sich auf die
lyrische Dichtung beschränkt. Und zwar kommt sie nament
lich in den Gedichten vor, die nach antiken Versmassen oder
■) Die Ewald Vorgelegen hat. (Vgl. S. 7 Anm).