Full text: Beiträge zur Charakteristik der Dichtungen Johs. Ewalds

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medlidende: Skr. V; 192, 22. A. 19, 10. B. 53, 17. 
rasende: Skr. I; 5, 12. Skr. I; 20, 17. Skr. I; 80, 2. A. 60, 2. 
stirrende: Skr. I; 93, 11. Skr. II; 53, 21. F. 96, 11. 
svulmende: Skr. I; 88, 25. Skr. II; 33, 4. ß. 17, 16. 
§ 5. Das Attribut beim possessiven Genetiv. 
In dem Streben, seine Sprache möglichst vollklingend und 
von der Alltagssprache abweichend zu gestalten, fügt Klopstock 
nach dem Vorbilde des Lateinischen gern einem vorangestellten 
possessiven Genetiv wie auch dem von ihm abhängigen Sub 
stantiv Attribute bei. Im Dänischen ist ja der vorangestellte 
Genetiv das Regelmässige. Ein Attribut vor dem regierenden 
Genetiv oder dem abhängigen Substantiv hat daher an sich 
nichts Befremdendes. 1 ) Bei Ewald ist jedoch zu konstatieren, 
das in den Gedichten 2 ) seit der Mitte der 70er Jahre die Ver 
wendung des Attributs in dieser Stellung auffallend zunimmt, 
zumal in denjenigen, die im Odenstil, d. h. nach Klopstockschem 
Muster verfasst sind. Dass hier tatsächlich KJopstockscher Ein 
fluss vorliegt, wird ausserdem wahrscheinlich gemacht durch 
den Umstand, dass als Attribute vorzugsweise Participia 3 ) ver 
wendet werden. In gewissen Gedichten wie z. B. „Til Si;elen“ 
(Skr. 1; 85 ff.) treten sie in so grosser Menge auf, dass an ein 
zufälliges Zusammentreffen unmöglich gedacht werden kann. 
In der Stellung vor dem regierenden Genetiv sind Partie. 
Präs, und Prät. annähernd in gleicher Zahl vertreten, dagegen 
findet sich vor dem abhängigen Substantiv das Partie. Präs, 
doppelt so oft wie das Partie. Prät. 
x ) Das Attribut vor dem abhängigen Substantiv ist auch in der Kunst 
sprache viel häufiger als vor dem regierenden Genetiv. Bei Ewald ist das 
Verhältnis rund 6 : 1. 
s ) „Balders Dpfd“ und „Fiskerne“ sind hier wie in so vielen Fällen 
ausgenommen, ein neuer Beweis, dass Ewald sich in diesen seinen Haupt 
werken von allem fremden Einfluss und von allem der dänischen Sprache 
nicht Natürlichen frei zu machen suchte. 
3 ) Vgl. Part. Präs, als Attribut. § 4, 1.
	        
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