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heimisch wurde. Wie sehr Ewald in dieser Beziehung von
seinen Vorgängern absticht, dürfte aus folgenden Zahlen deut
lich werden, ln den drei grossen Dichtungen Tullins, in denen
sich sein Talent erschöpfte, „Maidagen“, „Soefartens Oprindelse
og Virkninger“ und „Skabningens Ypperlighed“, im ganzen
1165 Zeilen, kommen nur 2 attributive Participialformen vor,
glimrende, pralende, von denen das erste schon nicht mehr als
Verbalform gefühlt wurde. Dagegen bei Ewald: 1 )
Rungsteds Lyksaligheder (1773) : 14 (3)
Den heilige Nadvere : 12 (9)
Til Siaelen (1777) : 14 (12)
Til Arveprinds Frederik (1779) : 13 (2)
Til min Moltke I (1778) : 10 (5)
Til min Moltke II (1779) ' : 17 (0)
Fragment 9 : 4 (1)
Mellemsang nach d. 3. Akt von
„Ad. og Ev.“ : 9 (4)
Eine Zusammenstellung der bei Ewald vorkommenden
Participia Präs, lässt eine mit den Jahren steigende Vorliebe
für dieselben erkennen. Ganz besonders die im Kjopstockschen
Odenstil gehaltenen kleineren Dichtungen aus späterer Zeit
fallen durch den häufigen Gebrauch eines participialen Attributes
auf. „Balders Dod“ und Fiskerne“ zeigen hierin wie überall
ein Zurückgehen auf das normale Mass.
Sicher ist, dass die Verwendung des Participiums mit
dem Metrum in Beziehung steht. Verhältnismässig selten tritt
es in streng monopodischen Versen auf, am häufigsten in
„daktylischen“, * 2 ) was ganz natürlich ist, da ja das dänische Part.
Präs, dreisilbig ist, mit Accentuierung der ersten Silbe. Von
den 21 Beispielen in „Ad. og Ev.“ fallen 12 auf die wenigen,
verstreuten daktylischen Verse. Ebenso kommen von den
9 Die in Klammern beigefügte Ziffer gibt die Anzahl der adverbialen
Partie. Präs. an.
2 ) dakt. selbstverständlich nicht in antikem Sinne, sondern nur in
Bezug auf das Silbenschema.