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besonders gereizt. Es liegt das teils an ihrer Einfachheit und
Kürze und der Leichtigkeit ihrer originellen Verbindung, teils
an der unbestimmt rätselhaften Weise, in der sie unmittelbar
aus der verbalen Thätigkeit ein Reales, vorher noch nicht ge-
gewesenes Resultat hervorgehen lässt, ohne die Art der Ver
bindung zwischen der Thätigkeit und ihrem Resultate näher zu
bezeichnen.“. 1 )
Auch diesen von der Alltagssprache so abweichenden
Sprachgebrauch hat sich Ewald zu eigen gemacht, und zwar
steht er an Kühnheit der Verbindung seinem Meister in keiner
Weise nach, dadurch freilich oft den Sinn derartig verdunkelnd,
dass die Herausgeber der Werke Ewalds sich hie und da ge
nötigt sahen, in den Anmerkungen die fehlende logische Be
ziehung herzustellen. Übrigens scheint ihnen der Ursprung der
auffallenden .'Konstruktion, die sie nur als für Ewald charak
teristisch bezeichnen 5 ), unbekannt gewesen zu sein. Bei Tullin
finde ich nur ein einziges Beispiel dieser Art (Tüll. Skrift. 160,
16 : virvler Undergang til alle Ojeblik).
Bei der Unklarheit der logischen Beziehung in dieser rein
künstlerischen Ausdrucksweise ist es natürlich nicht möglich,
die Beispiele in scharfe Gruppen zu sondern. Zu dieser in der
Natur der Sache liegenden Schwierigkeit kommt noch der be
sondere Umstand, dass Ewald als der erste eigentliche Dichter
Dänemarks in der neueren Zeit vielfach ungeschickt in der
Handhabung der Sprache und oft auch unklar in seinen Vor
stellungen ist. So finden sich namentlich in „Ad. og Ev.“ und
der Mehrzahl seiner Gedichte gewisse Wörter * * 3 ), denen gar kein
bestimmter Bedeutungsinhalt zuzumessen ist, die vielmehr als
schülerhafte Versuche poetischer Diktion anzusehen sind. Das
bitte ich zu berücksichtigen, wenn in der unten versuchten
Gruppierung der Fälle dieses oder jenes Beispiel auch anderswo
hätte untergebracht werden können.
*) Erdmann, a. a. 0.
*) Thaarup in Skr. II, 333, Anm. zu Skr. II; 193, 13.
Liebenberg: Skr. II; 281, Anm. zu Skr. II; 108, 18.
3 ) z. ß. Skraek, Lyst u. a.