Full text: Beiträge zur Charakteristik der Dichtungen Johs. Ewalds

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Vgl. Mess. II, 377 gleich kühlenden Westen. — Mess. I, 
296 schöner als Frühlingsmorgen. — I, 542 an Frühlings 
abenden. — II, 81 heiliges Frühlingslächeln. 
Endlich A. 80, 30 skion som Morgenroden. 1 ) Vgl. Mess. I, 
299. III, 498. 
§ 2. Rhetorische Wiederholung. 
„Rhetorisch gefärbt ist die gesamte Schreibart der Messiade. 
Der lyrisch angelegte Dichter, der das Gemüt seiner Leser treffen 
will, erzählt nicht ruhig, sondern bedient sich der.Kunstgriffe 
des Redners.“ a ) Zu den oratorischen Mitteln gehört in erster 
Linie die Wiederholung. Wiederholung eines einzelnen Wortes 
oder eines Wortkomplexes in den mannigfaltigsten Stellungen 
des Satzes bildet denn auch den Grundzug der Dichtersprache 
Klopstocks. Ebenso spielt bei Ewald, auf den das Klopstocksche 
Pathos übergegangen ist, die rhetorische Wiederholung eine be 
sondere Rolle. Alle verschiedenen Formen der Wiederholung 
zusammenzustellen und zu rubrizieren, verlohnt sich jedoch 
nicht, weil es sich ja garnicht um etwas Verschiedenartiges 
handelt. Es genügt, auf das allgemeine Prinzip hingewiesen zu 
haben. Andrerseits einzelne Beispiele herauszugreifen, ist nicht 
notwendig, weil die meisten Dichtungen Ewalds, namentlich 
seine früheren Werke von rhetorischen Wiederholungen durch 
setzt sind. 
Im folgenden sollen jedoch einige Fälle aufgezählt werden, 
die von den oben geschilderten wesensverschieden sind, insofern 
als sie nicht in leidenschaftlicher Erregung ihren Ursprung haben 
(das beweist auch schon die Satzform, in der sie auftreten), 
vielmehr darauf berechnet sind, durch die Aufeinanderfolge der 
gleichen Wörter oder Wortgruppen eine gemessene, feierliche 
Stimmung wiederzugeben. 
Fälle solcher Art kommen fast nur in Dichtungen aller 
frühester Zeit vor, auffallend ergiebig in dieser Beziehung ist 
„Ad. og Ev.“. 
') Vgl. Hohel. Salom. 6, 9. 
2 ) Franz Muncker, a. a. 0. S. 134.
	        
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