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jungfrau erlöst, wurde schon (s. 40 f.) ausgesprochen. Bei
dem kämpfe Hothers mit Balder schimmert wieder die
befreiung der Nanna als prinzip durch. Ihretwegen wird das
zauberschwert aus dem grabe geholt. Unklar ist nach Saxos
erzählung die verbergung und entdeckung Drotas und der
beiden Schwerter Lyusingus und Hwytingus. Olo erlöst
Esa aus der gewalt von räubern.
§ 92. Wie im märchen die Schwerter in einer höhle gefunden
werden, so müssen auch die Schwerter vieler sagen aus der
erde hervorgeholt werden. Aus einer höhle stammen Wolf
dietrichs schwert, Balmunc, Nagelrinc, vielleicht
Eckesahs (wie noch erörtert werden soll). Hother
erbeutet das zauberschwert in einem grabhügel durch Über
listung des toten. Mannstief unter der erde ist das schwert
vergraben, das Orendel zufällt. Ebenso muss Skrep aus
der erde geholt werden. Beide Schwerter stammen höchst
wahrscheinlich aus einem grabe. Jedenfalls ist es im
Orendel merkwürdig, dass die waffe einst dem könige David
gehört haben soll, und dass gar nicht gesagt wird, warum
sie denn vergraben wurde.
§ 93. Die mittelspersonen, die das betreffende schwert
nur widerwillig ausliefern, finden sich in den sagen ebenso
wie in den märchen. Berchtung gibt ungern seinem
Schützling Wolfdietrich des vaters schwert. Eckesahs
wird nach dem Eckenliede und der Diitrekssaga gestohlen
und gelangt in die hände der menschen. Der dieb ist ein
zwerg. Dasselbe wissen wir von Nagelrinc. Kuperan
wird gezwungen, das zur erlegung des drachen erforderliche
schwert heraus zu geben. Sigfrids kampf mit Alberich
im Nibelungenliede ist ebenso zu verstehen. Orendel
empfängt das ihm von Bride zugedachte schwert durch
einen kämmerer, der dabei zu betrügen sucht. Die
mittelsperson fehlt aber bei Saxo in der erzählung von der
Überlistung des Mimingus.