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liehen machten zu befreien. Dasselbe thema kennen
die sagen, wenn auch oft entstellt und ihrem wesen nach
verändert. Wolfdietrich gewinnt durch die tötung des
drachen die hand der von ihren raten bedrängten witwe
Ortnits. Ein ungetreuer ritter muss erst durch das vorzeigen
der ausgeschnittenen zungen zum bekennen der Wahrheit
gebracht werden. Genau entsprechendes finden wir im
märchen. Auch die entführung der kaiserin und ihre be-
freiung durch Rose (Wolfdietrich B 819 ff.) ist märchenhaft.
Merkwürdig ist im Eckenliede die beziehung der drei
königinnen zum Eckesahs. Wie sie in den besitz gerade
dieser waffe gekommen sind, erfahren wir nicht, sondern
der Eckesahs hat eine ganz andere geschichte, die uns ja
das lied selbst erzählt. Besser würde als erklärung für die
Schenkung eines Schwertes und einer rüstung das märchen-
motiv passen, dass drei Jungfrauen befreit werden und selbst
die Werkzeuge zu ihrer erlösung herbeischaffen. Die freudigkeit,
mit der die drei (die dreizahl ist zu beachten) Ecke aus
rüsten, könnte auch auf ein erlösungsmärchen deuten. 1 )
Auch im Sigfridsliede ist das hauptthema die be-
freiung Kriemhilts aus der gewalt des drachen durch Sigfrid,
Der Zusammenhang mit den märchen ist so deutlich, dass
er nicht näher erörtert zu werden braucht. Ganz ähnlich
liegen die Verhältnisse bei dem Schwertmärchen des Orendel
(s. s. 39 f.). Die Vermutung, dass auch Regnerus eine
') Virgiual 37 heisst es vom schwerte eines Sarracenen:
So vüert der heit ein vil guot swert.
daz kam üz einem berge wert
von einer kiiniginne.
daz ist ouch unmäzen guot;
ez wart gehert in drachen bluot.
so warn im sine velze
mit buochstaben durchgraben guot.
Die Schenkung des Schwertes ist vielleicht entlehnung aus der
Eckensage (Eckenlied 31 ff.). Bemerkenswert ist die herkunft aus
einem berge.