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schwert. Besonders tritt das in einer (oben s. 11 genannten)
Strophe des Eckenliedes heraus. Balmunc zeigt nach dem
Nibelungenliede seinen siegzauber gleich dadurch, dass die
Nibelungen und zwölf riesen erschlagen, siebenhundert ritter
unterworfen werden. Ferner heisst es in C (Zarncke 274, 5):
da vor enkünde niht gestän; auch die schärfe des Schwertes
wird hervorgehoben (Bartsch 955 = Zarncke 144, 7). Hilde-
brant fürchtet sich später (2350) vor Balmunc; ebenso
Dietrich im Rosengarten A (329 ff.). Brünne und hornhaut
Sigfrids vermehren hier noch die angst des Berners. 1 ) Auf eine
Zauberkraft Balmuncs deutet vielleicht auch Biterolf 7226 ff.
Mal ist ausgezeichnet scharf, tötet sechs könige. Von
Mulagir heisst es (Rolandslied 1595): lanc wäre iu ze sagene,
waz man wunderes tliar ane vant. Orendels Schwert ist ein
siegschwert, wie schon (s. 39 f.) gezeigt wurde. Zauberkraft
wohnt dem schwerte inne, welches Swanhwita dem Regnerus
schenkt; Lovi ist durch seine schärfe ausgezeichnet. Sieg
schwerter sind auch Logthi und Skrep, das Uffo von seinem
vater Wermundus empfängt. Die beiden Schwerter des Reg-
naldus, Lyusingus und Hwytingus, verleihen jedem der
beiden brüder erfolg im kämpfe, aber sobald die klingen
sich feindlich kreuzen, fallen die besitzer dem fluche gemäss. 2 )
Über die erwerbung der Schwerter ist folgendes
zu bemerken. Wolfdietrich erbt sein schwert vom vater,
während in den märchen die waffe stets bei irgend einer
gelegenheit erbeutet wird. Erbschwerter sind auch die beiden
klingen des Regnaldus und (wenigstens nach Saxos dar-
stellung) Uffos Skrep. Von zwergen ist Eckesahs ge
schmiedet worden, später in die gewalt menschlicher helden
gelaugt. Rose kommt in den besitz zweier recken: Ortnit
erhält sie von einem überirdischen wesen, seinem vater
Alberich; Wolfdietrich nimmt das schwert in einer höhle
einem verstorbenen ah und tötet damit einen drachen, und
zwar ist allein diese waffe dazu imstande. Wahrscheinlich
>) Die drei zahl erinnert an den stil des märchens.
Auch die mehrfach erwähnten reliquieu sollen den Schwertern,
in die sie gelegt sind, sieg gewähren.
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