Full text: Altdeutsche Schwertmärchen

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person dazu, es herbeizuschaffen. Diese allein weiss den 
aufenthaltsort der waffe und sucht ihre ausgrabung und 
damit die befreiung der jungfrau zu vereiteln. Was sollte 
sonst der kämmerer für ein interesse daran haben, ein 
schlechteres Schwert unterzuschieben? Wenn daran nicht 
ihre erlösung geknüpft wäre, würde Bride nicht so zornig 
über den betrug des ritters geworden sein. 
Warum die waffe mannstief unter der erde verborgen 
worden sei, davon gibt das gedieht keine künde. Vielleicht 
lag sie zusammen mit einem schätze im erdboden versteckt, 
worauf die goldene scheide, die kiste und die la von H: 
schätz für sahs deuten könnten. Die schwertprobe ist dieselbe 
wie die im Wolfdietrich und im Rolandsliede von Durendart 
erzählte. Auf den der klinge anhaftenden siegzauber weisen 
die letzten worte von Brides rede (1637 ff.). 1 ) 
§ 49. Über das schwert im Parzival wird unten gehandelt 
werden (s. 59 ff.). 
2. Schwertmärchen bei Saxo Grammaticus. 
§ 50. Die söhne des Schwedenkönigs Hundingus werden von 
ihrer Stiefmutter zu hirten gemacht und auf der weide von 
gespenstern bedrängt (buch II, Holder s. 42 ff.). Des Dänen 
königs Hadingus tochter Suanhuita sucht die brüder zu be 
freien, kommt nach Schweden und verlobt sich mit Regnerus, 
dem einen von ihnen. Als brautgabe schenkt sie ihm ein 
Schwert (ensem uariis conflictibus opportunum), das nicht nur 
für kämpfe mit menschen, sondern auch gespenstern geeignet 
ist: In gladio, quo monstra tibi ferienda patebunt. Zugleich 
ermahnt ^ie den jüngling, sich des Schwertes würdig zu 
erweisen. Die ganze nacht hindurch kämpft die königstochter 
mit den gespenstern, von dem schwerte wird nichts mehr 
gesagt; offenbar führt aber die waffe den erfolg herbei, dass 
eine menge der larven erschlagen wird. 
*) Zu dieser stelle vgl. Bergers anm.; Rolandslied 6874 ff., Wolf 
dietrich B 349.
	        
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