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Bride nimmt das schwert, es zerbricht aber bei einer probe
an der steiDwand in drei stücke. Der kämmerer wird miss
handelt und ruft aus:
Schcene maget wol getan,
läz mich, schoen künigin, genesen,
ich zeige dir daz swert mins heren.
Aus diesen verseil ergibt sich, dass der kämmerer allein
um den aufenthaltsort des Schwertes und seine bedeutung
weiss. Sonst würde Bride nicht droben, sie wolle den
betrug bestrafen.
1624. er wiset die maget werde.
eins mans tief under die erden. 1 )
1628. er swuor mit tiuren eiden,
ez stecket in einer güldenen scheiden (schachte H)
ez were scharf und ouch breit,
in keinen nceten ez stahel noch isen nie vermeit.
D6 gruob man üf den alten sahs (schätz II)
der des küniges Davides was.
Dö gieng die maget al zno hand,
da, si den Gräwen Roc fand.
Si sprach zno dem wigant:
„Se, nim daz gnot swert in din hant
und behalt ez wol mit sinnen,
da ist sant Bangräzien (Branckirtzegen D, Brandans H)
heiltuom innen.
ez gefnorte nie kein man
er enmüeste den obersten sig hau.“
Sonderbar ist es, dass das zuerst gebrachte, falsche schwert
in einer kiste mit drei schlossern wohl verwahrt ist, während
das echte, mannstief unter der erde vergraben, nur durch
seine goldene scheide geschützt wird (vgl. auch Vogt, zfdph.
22, 475). Vielleicht lag auch das wahre schwert in einer
verschlossenen kiste. Auf die rechnung des bearbeiters
müssen wir jedenfalls die aussage setzen, dass das für Orendel
bestimmte schwert einst David gehört habe, und dieser Brides
vater gewesen sei (Berger, einl. s. CVIII f.). Das schwert
in der hand Orendels ist bestimmt, Bride zu befreien; ähnlich
wie im märchen und im Sigfridsliede gehört eine mittels-
') Br sprach eins mans tieff under der erden
Do such magt edel und werde. (II)