Full text: Altdeutsche Schwertmärchen

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Dieses schwert, an dessen besitz der sieg über den 
drachen geknüpft ist, ist sein eigentum. 
130. Nun het mit jm genummen 
Seyfrid des Trachen schwerdt, 
Das Kuperan jm weyste. 
Der wurm wird mit dem zauberscbwerte angegriffen. Während 
einer kampfpause findet Seyfrid bei dem berge die brtider 
des zwerges Kugel, söhne des Nybling (140 ff.), ersteigt 
darauf von neuem den berg und tötet mit dem schwerte 
den drachen. Seyfrid und Krimhild reiten davon. Unter 
wegs fällt ihm der vergessene schätz ein, von dem er nicht 
weiss, wem er gehört: 
165. Er meynt, jn het gesamlet 
Der wurm nach meuschen witz, 
Wenn er wftrd zu eym meuschen, 
Thet er den schätz besitz. 
Das gold wird geholt, ohne dass die zwerge etwas davon 
merken, später aber in den Rhein gesenkt (167). 
Über das schwert, das bestimmt ist, den § 34. 
drachen zu töten, ist folgendes zu bemerken. Es gehört 
zwar dem drachen (130), der riese Kuperan hat es aber in 
Verwahrung (107, 130) und liefert es Seyfrid aus. Kuperan 
selber besitzt ein vortreffliches riesenschwert (71), mit dem 
das zauberschwert des drachen aber nicht zu identifizieren 
ist. Eine merkwürdige rolle spielt der schätz der zwerge. 
Der autor hat nicht gewusst, wie er ihn unterbringen sollte. 
Die zwerge tragen ihn (134 ff.) aus dem berge, Seyfrid findet 
ihn zufällig und nimmt ihn mit, um ihn später in den Rhein 
zu versenken. Es wird (140 und 165) ausdrücklich gesagt, 
der held habe den hört als dem drachen gehörig betrachtet 
und deshalb an sich genommen. Daraus lässt sich vielleicht 
folgern, dass auch dieser drache ursprünglich einen hört 
bewacht habe. Bei der kombination des drachen- und des 
zwergenmärchens ist aus beiden Schatzkammern eine geworden, 
die man nun den Nibelungen zuteilte. Wie wir dem drachen 
das schwert zuzuweisen haben, so müssen wir es auch mit 
dem horte tun. Beides findet Sigfrid auf dem drachensteine 
wie in der nordischen drachen- und hortsage. Der riese
	        
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