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als sahs bezeichnet (Holz, einleitung zum Rosengarten
s. LX1V f.). p weiss also nicht recht, oh sahs einst Wolf
dietrich oder Ecke gehört hat, und weist so auf die Ver
wirrung der Wolfdietrichs- und der Dietrichssage hin, wie
wir sie in der Üidrekssaga haben, und wie sie Rosengarten D
darin zeigt, dass Dietrich Rose besitzt. Es scheint daher
fraglich, ob Holz recht hat, wenn er die stelle auf unmittel
bare einwirkung des Eckenliedes zurückführt. Vielmehr
könnte der autor p eine der Üidrekssaga c. 417 ff. ähnelnde
fassung der sage gekannt haben.
Der name Eckesahs ist im Eckenliede nicht überliefert, § 21.
sondern: ein sahs (80); hem Ecken sahs (185, 5); Ecken swert
(243, 7). Sonst wird die waffe als sahs bezeichnet 83, 2; 91,
13; 147, 12) oder als swert (82; 102, 11; 148 usw.) Der
dichter des liedes hat also keinen eigennamen für das
Schwert gekannt. Er könnte eine voi’lage, die den namen
noch hatte, missverstanden haben: ein sahs = Einsahs = Ecken-
sahs (81). Müllenhoff hat wohl mit recht diese Vermutung
aufgestellt, denn das Schwert hatte eine geschichte hinter
sich, ehe es Ecke bekam. Es wäre also unwahrscheinlich,
dass es noch keinen namen gehabt hätte, bevor es in Eckes
hände kam (Vogt, zfdph. 25, 16). Überdies wissen wir aus
der Üidrekssaga und der Eneit, wie die waffe hiess. Sie kann
auch nicht nach Ecke benannt sein, weil sie im besitze
anderer helden gewesen war; erst die spielleute haben, wie
Eckenlied 185, 5; 243, 7 zeigt, missverständlich den alten
schwertnamen mit dem des riesen Ecke zusammengebracht
(vgl. auch unten § 98.). *) Die Üidrekssaga, die den namen
Eckisax * 2 ) bietet, versucht auch gar nicht, den namen von
Ecke abzuleiten, sondern gibt ihre eigene, wenn auch ver
kehrte erklärung (Raszmanu II, s. 402). Hierdurch bestätigt
') Eine andere möglichkeit ist wohl ausgeschlossen, dass nämlich
das schwert, dessen geschichte uns das Eckenlied erzählt, ursprünglich
einen anderen namen geführt habe. Daraus würde folgen, dass dieser
alte name durch einen dem riesen Ecke entlehnten namen verdrängt
worden sei.
2 ) Der name ist deutschen Ursprungs (Raszmann HS.II, 402 f. anm.).