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oiseaux“ sein, Subst., die auf altdeutsch bridil, Zügel, Zaum, Schlinge,'
zurückgehen. Die Bedeutungsentwicklung wäre dabei etwa folgende
gewesen: eine Falle bauen (urspr.), mit einer Falle zu fangen
suchen [belegt bei Va „Cy devise comme on prent les oyseaulx a
briller“ (Modus f. 132 v.)], die Spur des Wildes, die Wildbahn ab
suchen, die Wildbabn bei Nacht absuchen, bei Nacht mit Fackeln
absuchen, mit Fackeln beleuchten, dann (allgemein) helles Licht
verbreiten [belegt bei Va], dann leuchten (?) u. glänzen, funkeln,
strahlen. — Allerdings gebe ich zu, daß diese Begriffsentwicklung
Schwächen aufweist, sie läßt sich aber trotzdem wohl halten, be
sonders im Hinblick darauf, daß briller im Nfz. (man s. Sachs)
außer „glänzen, schimmern“ auch „gut suchen, gut revieren“ u.
„bei Fackelschein jagen“ bedeuten kann. —
(304) 472) (P) broutiller (\ lila) < broutille, „Reisig, Knospe
am Weinstock“, (mit übertrag. Bedtg.) „kleiner Kram, kleine Ge
schäfte, Lappalie, Bagatelle“, das nach III und IV 1588 auf
altndd. brot von d. Wurzel brüt, brüt, Knospe, zurückgeht. —
Bdtg.: (in der famil. Spr.) „unbedeutende Gesetze im Parlament
abmachen“. —
(305) 473) se crampiller (VIII) < Subst. crampe = dtsch.
Krampf, vgl. III und IV 5315. Techn. Ausdruck, bedtt.: „sich
verwirren“ (vom Faden). III bemerkt treffend zu crampe: ,,1’idee
fondamentale est contracter, resserrer, recourber“. Komp. 474)
de —.
(306) 475) (F) dardiller (Va, VI, VIII) < darder, das auf
dard = ags darad, darod, altn. darradr, Speer, zurückgeht, vgl.
III und IV 2750. —Bdtg.: (afz.) „mit d. Wurfspieß, Speer treffen“,
„schleudern, werfen, schnellen“; nfz. wird dardiller (agr.) gebraucht
in d. Bdtg. „in Stengel schießen“, während die ehemal. Bdtgen.
».anstacheln, anspornen“ jetzt veraltet sind. —
476) afz. enfartiller (nur im Auszug aus Godefroy) = „couvrir
de fard“, (Schminke); vgl. afz. fardoillier No. 617). —
(307) *stampiller, 477) (D) estampiller (VI, VII, VIII,
Acad. 1762) C estamper, prägen, stampfen, das nach III und
IV 9021 auf germ. stampon, stampfen, zurückgeht, vgl. auch II
576, Mackel p. 72. Vgl. über estampe Nyrop Gr. I 2 § 461,
Bourciez § 154 II. Bdtg.: „stempeln“. —
(308) 478) (F) afz. frapiller (V), Frequentatif von frapper