Full text: Die Entwicklung des französischen Infinitivausganges (Vokal +) palatales l + er

85 
oiseaux“ sein, Subst., die auf altdeutsch bridil, Zügel, Zaum, Schlinge,' 
zurückgehen. Die Bedeutungsentwicklung wäre dabei etwa folgende 
gewesen: eine Falle bauen (urspr.), mit einer Falle zu fangen 
suchen [belegt bei Va „Cy devise comme on prent les oyseaulx a 
briller“ (Modus f. 132 v.)], die Spur des Wildes, die Wildbahn ab 
suchen, die Wildbabn bei Nacht absuchen, bei Nacht mit Fackeln 
absuchen, mit Fackeln beleuchten, dann (allgemein) helles Licht 
verbreiten [belegt bei Va], dann leuchten (?) u. glänzen, funkeln, 
strahlen. — Allerdings gebe ich zu, daß diese Begriffsentwicklung 
Schwächen aufweist, sie läßt sich aber trotzdem wohl halten, be 
sonders im Hinblick darauf, daß briller im Nfz. (man s. Sachs) 
außer „glänzen, schimmern“ auch „gut suchen, gut revieren“ u. 
„bei Fackelschein jagen“ bedeuten kann. — 
(304) 472) (P) broutiller (\ lila) < broutille, „Reisig, Knospe 
am Weinstock“, (mit übertrag. Bedtg.) „kleiner Kram, kleine Ge 
schäfte, Lappalie, Bagatelle“, das nach III und IV 1588 auf 
altndd. brot von d. Wurzel brüt, brüt, Knospe, zurückgeht. — 
Bdtg.: (in der famil. Spr.) „unbedeutende Gesetze im Parlament 
abmachen“. — 
(305) 473) se crampiller (VIII) < Subst. crampe = dtsch. 
Krampf, vgl. III und IV 5315. Techn. Ausdruck, bedtt.: „sich 
verwirren“ (vom Faden). III bemerkt treffend zu crampe: ,,1’idee 
fondamentale est contracter, resserrer, recourber“. Komp. 474) 
de —. 
(306) 475) (F) dardiller (Va, VI, VIII) < darder, das auf 
dard = ags darad, darod, altn. darradr, Speer, zurückgeht, vgl. 
III und IV 2750. —Bdtg.: (afz.) „mit d. Wurfspieß, Speer treffen“, 
„schleudern, werfen, schnellen“; nfz. wird dardiller (agr.) gebraucht 
in d. Bdtg. „in Stengel schießen“, während die ehemal. Bdtgen. 
».anstacheln, anspornen“ jetzt veraltet sind. — 
476) afz. enfartiller (nur im Auszug aus Godefroy) = „couvrir 
de fard“, (Schminke); vgl. afz. fardoillier No. 617). — 
(307) *stampiller, 477) (D) estampiller (VI, VII, VIII, 
Acad. 1762) C estamper, prägen, stampfen, das nach III und 
IV 9021 auf germ. stampon, stampfen, zurückgeht, vgl. auch II 
576, Mackel p. 72. Vgl. über estampe Nyrop Gr. I 2 § 461, 
Bourciez § 154 II. Bdtg.: „stempeln“. — 
(308) 478) (F) afz. frapiller (V), Frequentatif von frapper
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.