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III und bes. IV 7215 sowie die dort. Litt. —Bdtg.: „um jeden
Quark processieren,“ (famil., seltener Ausdruck).
(71) 126) (D) (P) prechailler (Villa) <5 precher = lat. prae-
dicäre, afz. prechier und preechier, s. IV 7370, Ro. V 150, Nyrop
Gr. I ä § 266. Bdtg.: „nur mittelmäßig predigen.“ —
(72) 127) (P) prosailler (VIII) < proser, das auf prose ==
lat. prorsa (seil, oratio) zurückgeht, vgl. III. — Bdtg. : (verächtlich)
.schlechte Prosa schreiben“; seltener, famil. Ausdr. —
(73) 128) (P) racontaillcr (VIII) <j raconter (glchs. re 4-
ad cömpütäre) — Bdtg. „erzählen, schwatzen.“ Wenig gebr.
Ausdr. d. famil. Spr.
(74) 129) (F) (P) repetailler (VI, VII, VIII) < repeter, geh
W., vgl. III und IV 7970. — Bdtg.: „bis zum Ekel wiederholen“,
„immer dasselbe leiern,“ „wiederkäuen“ (im üblen Sinne). Seltener
famil. Ausdr. —
(7 5) I 3°) (P) rödailler (VII, Villa) <T roder umherstreifen
(III: ,,Le circonflexe n’a pas de raison ötymologique“). Die
Abltg von roder ist nicht ganz sicher; II 671, III und VII setzen
mit Rücksicht darauf, daß das Vb. als rodar im Span. Kat. Prov.
vorkommt, lat. rotare als Etymon an, IV 7697 dagegen schlägt
*rabidare (v. rabies) vor, mit Rücksicht auf die im afz. vorkommende
Orthographie rauder. Die letztere Ansicht sagt mir wegen der
Bdtg. d. Vbs. roder nicht zu. — Bdtg. „umherstreifen“. —
(76) 131) (F) sonnailler sonner 4* - ailler (frequ.) Diese
Abltg. möchte ich mit VII der Herleitg. von sonnaille = Vieh
schelle, Viehglocke, wie sie bei III, VI und VIII angegeben ist,
wegen d. Bdtg. d. Vbs. sonnailler vorziehen. Diese ist nämlich
„beständig und ohne eigentliche Veranlassung läuten“, „bimmeln.“
Neben sonnailler findet sich als spziell schweizerischer Ausdruck.
(77) 132) senailler (Villa), mit d. Bdtg. „tönen wie eine
Glocke.“ Etymol. s. No. 131.
(78) 133) afz - souvinailler (V), < afz. Vb. souviner, das
wieder auf afz. souvin — lat. süplnus, rücklings, zurückgeht, vgl.
IV 9270. Bdtg.: „auf den Rücken werfen, Umstürzen.“ —
(79) 134) (P) (F) tirailler (III, Va, VI, VII, VIII), Frequ.
und Pejoratif von tirer, das von *tirare (unbek. Herkunft) ab
zuleiten ist, vgl. IV 9559. Bdtg.: „hin- und herziehen, -zerren,“
„jem. keine Ruhe lassen.“ (Voltaire, Lett. 28, nov. 1766),