Full text: Die Entwicklung des französischen Infinitivausganges (Vokal +) palatales l + er

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aus i oder mit ei im Reime gefunden wird, somit auch nicht e 
gesprochen worden sein kann, bleibt nur übrig, dasselbe = e 
zu setzen.“ Zu dieser Ansicht von Koschwitz möchte ich Fol 
gendes bemerken : Er bestimmt die drei e-Laute, wie bereits oben 
erwähnt, so : 
e (— e in Pos.) e (= ä) e (= i) 
s 
e 
Von diesen drei Lauten fallen nun nach ten Brink, Dauer und 
Klang, um 1200, nach Suchier, Ztschr. III, etwas früher, was 
jedoch hier ohne Bedeutung ist, e und e zusammen, indem e 
(über q, siehe die Figur) zu e wird, während e seinen Lautwert 
beibehält und bis heute bewahrt hat. 41 ) Nun muß aber e (<T i) 
auf seinem Wege nach e einmal den Lautwert q gehabt haben, 
denn ein plötzlicher Übergang von e zu e ist nicht denkbar, es müßte 
also mit dem von Koschwitz für e<Cä angesetzten Laute q zu 
sammengetroffen sein und in der Folge mit ihm assoniert haben, 
was aber nicht eingetreten ist, vgl. ten Brink S. 12, e<a kann 
also vor 1200 den Lautwert q nicht gehabt haben. — Koschwitz 
ist übrigens in seiner Lautlehre (Gr. I) S. 25 selbst von der in 
Überl. und Spr. S. 22 f. vertretenen Ansicht zurückgekommen, 
er sagt dort, im letzten Absatz: ,,Geschlossenes e (e, geschrieben 
e und e) entsteht: 1) Aus freiem betontem lat. a (afz. e spätestens 
im 12. s) “ — Dieselbe Ansicht wie Koschwitz über 
die e Laute des Frz. vertreten auch Rambeau und Schoppe. Ram- 
beau, Assonanzen S. 102 ff. setzt drei e-Laute an: „Da nun e=i, 
um zu dem offenen Laut, den es angenommen hat, zu kommen, 
erst durch-den geschlossenen e-Laut (e), der dem I näher liegt, 
und ebenso e = a, um zu dem geschl. e-Laut, den es fast all 
gemein angenommen hat, zu gelangen, erst durch den offenen 
e-Laut (e dann e), der dem a näher liegt, hindurchgegangen 
sein muß, da ferner e = i von e = a in der ganzen 1. Litteratur- 
periode in der Assonanz getrennt ist, aber e = i und e = a nach 
der Vokalisierung des 1 in den Endungen ils und eis = als laut
	        
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