i im Altfrz., Herrigs Archiv Bd. 78 (1887) S. 43g ff. gibt auf
unsere Frage leider keine ganz bestimmte Antwort (vgl. Anmerkung
18), ist aber offenbar derselben Meinung wie Neumann und Ellenbeck
(s. o.), nur nimmt er fiir die östlichen Dialekte in der dem pal.
1 vorangehenden nicht hocbtonigen Silbe offenbar Diphthonge an 17 ).
S. 439 ff. heißt es: „Bleibt das mouillierte 1 erhalten, so geht das
urspr. parasitische i in ihm auf, bildet also keinen Diphthongen
mit dem vorhergehenden Vokal 18 ). Dies ist der Fall, [«) wenn pal.
1 im Auslaut, /?)] wenn es vor einem Vokal im Innern des Wortes
steht.“ Eine Ausnahme von dieser Entwicklung des Lautkomplexes il
macht nach W. die östliche Dialektgruppe, vgl. 1. c. S. 441: „Hier
in Teilen der Pikardie und der Champagne, in ganz Lothringen,
der Franche-Comte und Burgund blieb il immer erhalten, d. h.
das »parasitische i wurde nie von 1 absorbiert
Auch im Innern der Wörter bleibt hier i erhalten.“ — Waldner
beruft sich bei dieser letzten Behauptung auf die gram. Einleitung
des Lothr. Psalters von Apfelstedt (Altfrz. Bibi. IV, Heilbronn 1881)
S. XXX, XXXII, XXXIII. Ich halte aber die dort angeführten
Argumente nicht für überzeugend, denn 1) geht aus Apfelstedts
Darstellung nicht deutlich hervor, daß er in nichthochtoniger Silbe
vor pal. 1 Diphthonge ansetzt (nach meiner Ansicht setzt er Mo
nophthonge an!), 2) steht der Ansicht Waldners die oben be
sprochene Argumentation Neumanns, die viel überzeugender ist,
gegenüber. —- Matzke endlich, der auf Grund der von ihm S.
56 -58 verzeichneten Litteratur eine Untersuchung des (betonten
und) unbetonten Vokals vor dem pal. 1. vorgenommen hat (s.
S. 63 — 91), kommt für die nicht hochbetonte Silbe auch zu dem
Resultat, daß vor pal. 1 lautgesetzlich keine Diphthonge bestanden
(vgl. besonders S. 69/70, 79/80, 90/91). Nur für vlt. o 1
setzt er in unbet. Silbe Diphthong an, vgl. darüber S. 89 1. c.,
nach meinem Dafürhalten ist seine Argumentation aber durchaus
nicht überzeugend. —
Überblicken wir nun die Ansichten von Neumann, Ellenbeck,
Waldner („Apfelstedt), so müssen wir zugeben, daß sich nicht mit
absoluter Sicherheit hat feststellen lassen, ob in der dem pal. 1.
vorhergehenden nicht hochbetonten Silbe das i lediglich zur Be
zeichnung des pal. 1 dient (,älso nur Palatalzeichen ist), oder ob
es gleichzeitig zweiter Bestandteil eines Diphthongen vor dem pal. 1