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also von dem Latein ererbt, nicht erst im Laufe der eigenen
Entwicklung erworben.
Kapitel 2.
Ursprung des französischen zwischenvokal ischon palatalen 1.
Vorbemerkung : Grundsätzlich berücksichtige ich hier nur ent
sprechend meiner Aufgabe das frz. inlautende pal. 1.
Franz, pal. 1 hat verschiedenen Ursprung (vgl. u. a. Koschwitz.
Gram. I. S. 40 u. die Gram, von Schwan-Behrens, ferner z. B.
auch Nyrop Gr. de l’anc. frg. etc.):
1) Nach- und vortoniges 1 (bezw. 11) -(- H.-i,-e.
Beispiele: filiäj>fille
cönsiliärius > conseillcr
*mölliäre > mouiller
•'■'päleäceä > paillasse
*bätt(u)äliä > bataille
2) Germanisch lj, ldj.
Beispiele ecaille (<. skalja)
gaspiller (<C gaspildjan)
3) Lat. oder germ. palatalis -f- 1; c’l (aus cül oder durch
Suffixwechsel aus tül, z. B vieil <T *veclus für vetulus) u. g’l, z.
B. vig(i)las > veilles. Vgl. hierzu Gröber, Wölfflins Archiv I 227,
Seelmann, Ausspr. S. 31 2, Schuchardt, Vokalismus I 160, III 3 17,
G. Karstens, Zur Gesch. der afz. Konsonantenverbindungen, Freiburg
i. B. 1884 Diss. S.45 u. F. Gutheim, Über Konsonanten-Assimilation
im Französischen. Diss. Bern (Heidelberg) 1891.
Beispiele:
perilleux <T periculosus
cailler <C coägulare
veiller < vigilare
bille < ahd.*bickil
4) Lat. 1, dem ein i oder j voranging. Beispiel: bajulare, das
freilich allein dasteht, vgl. darüber L. Hüberts ,,Beiträge zur Ge
schichte der franz. Wörter lateinisch-plebejischer Herkunft,“ Diss,
Kiel 1905 S. 19.