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"Weise verwertet worden, oder ist h nur scheinbar h und in Wirklichkeit eine
Verbindung (Ligatur) für 1 -f-i wie z. B. afz. x = us?
21 ) Selbstverständlich stelle ich durchaus nicht in Abrede, daß auch
schon im afz. pal. 1 in Fällen bestanden haben kann, in denen es lautgesetzlich
nicht berechtigt war.
22) Vgl. hierüber V. Thomsen, L’i parasite et les consonnes rnouillees en
frangais in Mcm, de societe lingu. de Paris 1878.
23 ) Aus sachlichen Gründen kann bei der Besprechung obiger Ansichten
die chronologische Reihenfolge nicht beibehalten werden.
“) Vgl. hierzu auch Viesing, Ztschr. VI 376: „es (das i in ie) ist ein
Gleitlaut“.
,5 ) Daneben wird noch des Westfranzösischen (Anglon, und Norm.)
Erwähnung getan, während Neutnann auf das Zentralfranzösische nicht näher
eingeht (was ja auch nicht eigentlich in den Rahmen seines Buches fällt, vgl.
den Titel). Er scheint jedoch in den Worten „Gemeinfranz, ist auch ie aus
betontem lat. a unter den bekannten Bedingungen “ anzunehmen,
daß ie auch im Zentralfranz, zur Zeit der Abfassung der benutzten Urkunden
(vgl. darüber Neumann S. 7) schon i£, also fallender Diphthong war. — Vgl.
hierzu auch Cloetta, P. Moral S. 52: „Von diesem ie (Ce) (das im Cfz., grade
so wie fe aus a, früh zu ie wurde, während im Osten beide langer fallend
blieben “ — Genauer spricht sich Viesing, Ztschr. VI 378 oben, über
die Verbreitung des Diphthongen ie aus.
26 ) Körting, Formenbau des Verbums S. 349, erklärt dagegen diesen
Vorgang als Analogiebildung nach dem Muster der i-Participien. „Der weibliche
Ausgang“, heißt es dort, „sollte dann selbstverständlich -iee sein (*mangiee,
*laissiee). Es tritt aber statt dessen -fe ein (mangle, laissfe), ein befremd
licher Vorgang, da lautregelmäßig ee zu erwarten wäre. Vermutlich liegt
(durch den vorausgehenden palatalisierten Konsonanten veranlaßte) Umbildung
nach dem Muster der i-Participien vor“.
J7 ) Viesing bestreitet allerdings Neumanns Meinung, daß auch im Norm,
früh die Aussprache \€ eingetreten sei, vgl. Ztschr. VI 378 Anm 1.
28 ) Also im Einklang mit Rambeau.
29) Schuchardt vertrat 10 Jahre vor der Veröffentlichung der Havetschen
Hypothese eine ähnliche Ansicht, vgl. Ztschr. II S. t88 oben ; A. Tobler dagegen
erklärt sich Ztschr. II S. 187 für die Havetsche Hypothese, er nennt sie „eine
höchst bemerkenswerte Darlegung von Gründen, welche dafür sprechen, daß
ie zunächst ein fallender Diphthong gewesen sei .
so ) Suchier vertritt in Gröbers Grundriß I 576 (vgl. auch Le frangais
et le prov. S. 30) allerdings nach Havets Ansicht, ebenso in Ztschr. II S. 290
(Mundart des I.eodegarliedes): „Meine Auffassung ist dieselbe, welche Havet
in der Ro. VI S. 324 dargelegt hat, der zufolge in den Diphthongen uo. u.
ie ursprünglich das erste Element den Ton getragen hätte .
51 ) Villon schrieb noch ie.
52 ) H. Estienne spricht e u. Maupas fordert auch für die Schrift chef“,
vgl. Meyer-Lübke Gr, I 224.