Full text: Die Entwicklung des französischen Infinitivausganges (Vokal +) palatales l + er

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soll. — Vgl. auch Ellenbeck, die Vortonvokale in frz. Texten bis Ende des 
XII. Jahrh., I)iss„ Straßburg 84, S 23, Anm. 4. 
9 ) Nach Matzke S. 62 schreibt Chr. in Cliges nach o (= ue) 11, z. B. 
acuellent 2400, duellent 1877 etc.; Yvain: traveillierent v. 41, s'esmerveillierent 
v. 42, saillant v. 72. 
10 ) G. Paris, S. Alexis S. 101/02 spricht sich über die Bezeichnung des 
pal. 1 durch i -j- II etc. folgendermaßen aus: ,,I1 y a une nuance legere 
ä la verit£, mais incontestable, entre le son de l’l mouillee et celui de I suivi 
d’i; c’est pour la marquer que nos anciens scribes avaient adopte cette ortho- 
graphe (il, ill), tandis que le provengal avait invente la notation lh, et que plus 
tard l'italien adopta gli, l'espagnol simplement 11“. Vgl. auch Neumann, Laut- 
und Flexionslehre S. 32. 
n ) Die Behandlung des vortonigen resp. tonlosen Vokals vor dem pal. 
1 fällt eigentlich außerhalb des Rahmens dieser Arbeit, ich kann aber trotzdem 
nicht umhin, sie hier zu streifen. 
ls ) D. h. nur in den östlichen Dialekten, vgl. Neumann 1. c. S. 32 oben, 
Waldner, Archiv Bd. 78, S. 441, Meyer-Litbke I § 86; nach Schwan-Behrens 
1903 6 S. 98 Anm. auch im Normannischen, man vgl. hierüber auch die Ab 
handlung von E. Uhlemann, Über die anglonorm. Vie de Seint Auban in R. 
F. IV S. 541 ff. [speziell S. 583 f] und ferner auch in betreff des Normannischen 
Pohl, Untersuchung in Maistre Wace’s Roman de Rou et des ducs de Normandie, 
R. F. II S. 617. 
IS ) Auch wohl bei aill — etc. 
14 ) aill, eill etc. also auch. 
15 ) In nicht hochbetonter Silbe. 
16 ) Wie man auch immer über Neumanns Argumentation urteilen mag, 
streng genommen weist er doch nur für die Dialekte, in denen bet. ei zu oi 
(vor pal. 1) wird, das Nichtvorhandensein von Diphthongen in nicht hochbetonter 
Silbe vor pal. 1 nach. 
”) Also im Gegensatz zu Neumann, Ellenbeck und Matzke ! 
18 ) Ob der dem pal. 1 vorangehende Vokal hochtonig ist oder nicht, 
ist nach Waldner offenbar gleich [nur bei der Behandlung der östlichen Dialekte 
(S 441) scheidet W. zwischen hochbet. und nicht hochbet. Silbe vor dem pal. 1.]; 
wenigstens scheint dies aus den Beispielen auf S. 440 hervorzugehen, wo die phone 
tische Umschrift leider sehr unvollständig ist und besonders in betreff der nicht 
hochtonigen Vokale (Diphthonge ?) vor dem pal. 1 im Stich läßt. 
19 ) Koschwitz, Überl. und Spr. S. 26 behandelt leider nur die betonte 
Silbe vor dem pal. 1 und nimmt, nebenbei bemerkt, in der Tonsilbe vor dem 
pal. 1 keine Diphthonge ai und ei an, was Neumann S. 37 seiner Lautlehre 
mißverstanden haben dürfte, man vgl. dagegen Neuman 1. c. S. 30 ! 
*°) Die Bezeichnung des pal. 1 durch lh, die für das Wallonische (und 
Provenzalische) charakteristisch ist, bedeutet wohl stets nur pal. 1 und dürfte über 
haupt die am besten geeignete Bezeichnung für pal. 1 sein (vgl. unten die Reform 
versuche in der Schreibung von pal. 1). — Die Frage, warum grade lh als 
Bezeichnung für pal. 1 gewählt wurde, liegt hier nahe. Vielleicht ist der 
Buchstabe h, der im Romanischen ja keinen Lautwert mehr hatte, hier in kluger
	        
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