Full text: Experimentelle Beiträge zur Lehre von der Ökonomie und Technik des Lernens

Minuten Zeit. Nach 24, 48 und 72 Stunden mußten sie aufs neue zu 
Papier bringen, was sie noch wußten. 
Da ich den Unterricht in allen Hauptfächern allein erteilte, so 
konnte ich leicht dafür sorgen, daß die Knaben nicht durch den voran 
gegangenen Unterricht ermüdet oder zerstreut an die Versuche heran 
traten. Ich sorgte anfangs nicht nur für Gleichheit der Lernzeit, son 
dern auch für Gleichheit der vorhergehenden Lehrstunden. Niemals ließ 
ich vor denVersuchen turnen. Von der sechsten Versuchsreihe an legte 
ich die Versuche stets in die erste Morgenstunde. Da die Knaben je 
doch meist zerstreut in die Schule kommen, so stellte ich vor den Ver 
suchen erst 5 bis 10 Minuten lang eine Übung an, bei der ich alle 
Schüler scharf anstrengen und zur Sammlung zwingen konnte, wie z. B. 
Übung von Verbalformen. Nach Festtagen sowie nach Ereignissen, die 
das Kindergemüt erregen, ließ ich selbstverständlich die Versuche ganz 
ausfallen. Wenn das Resultat gelegentlich auffallend weit vom Mittel 
entfernt lag, so suchte ich stets zu erkunden, ob ein äußerer Anlaß 
einen Einfluß ausgeübt haben könnte. So hatte ich denn öfters Gelegen 
heit zu beobachten, wie sehr eine Geburtstagsfeier, eine Feuersbrunst, 
der Durchzug von Zigeunern und dergl. die Sammlung des Geistes er 
schweren kann. Ich hielt mich für berechtigt, solche Versuche von der 
Vergleichung auszuschließen. 
Auf der folgenden Seite gebe ich die Probe eines Lernstücks mit 
den Resultaten, wie sie sich in meinem Kontrollbuche findet.
	        
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