Full text: Experimentelle Beiträge zur Lehre von der Ökonomie und Technik des Lernens

steigt. Am vierten Tage bleibt M auf dieser Höbe, während G und E 
mit je 2 Treffern sich die Wage halten. Es hat sich also, wenn wir 
das Resultat zusammenfassen, bei dieser Yp. kein nennenswerter Unter 
schied zwischen den 3 Lernweisen gezeigt. 
II. 
Anders der zweite Schüler. Er lernt von allen am leichtesten und 
behält auch ziemlich gut. Er ist aber, wie öfters die leicht lernenden 
Kinder, flüchtig und leichtfertig. Bei diesen Versuchen hat er sich im 
allgemeinen gleichmäßig angestrengt, da er seinen Ehrgeiz darein setzte, 
am meisten zu wissen. Beim Yorlesen seitens des Yersuchleiters be 
wegte er deutlich die Artikulationsorgane, und hierbei sowie beim 
eigenen Lesen zeichnete er oft rasch die Worte mit dem Finger auf die 
Bank. Selbstverständlich nicht so, daß sie noch später hätten gelesen 
werden können. Dreimal hatte er alle sieben Vokabeln behalten, und 
zwar waren sie dann nach der G-Methode erlernt. Die niedrigste Zahl 
der behaltenen Vokabeln am ersten Tage war drei, die sich zweimal 
unter E und einmal unter M findet. Der Gesamtdurchschnitt ! ) der ge 
merkten Vokabeln am ersten Tage ist 5, der Durchschnitt für G = 5,7, 
für E = 4,5, für M = 4,9. — Am zweiten Tage hat G genau 1 /s, E 
fast 1 12 und M mehr als V 2 der Treffer eingebüßt. Der Gesamtdurch 
schnitt beträgt jetzt = 2,8, der Durchschnitt für G = 3,8, für E = 2,6, 
für M = 2. Bringen wir wieder FR mit in Anrechnung, so steht aller 
dings M dem E fast gleich. Am dritten Tage ist das Verhältnis im 
allgemeinen dasselbe. Am vierten Tage beträgt der Gesamtdurchschnitt 
= 2,87, der Durchschnitt für G = 3,6, für E und M = 2,5. Der auf 
fallende Zuwachs der Treffer unter M vom zweiten bis zum vierten Tage 
wird uns weiter unten beschäftigen. Um es zusammenzufassen, zeigt 
bei II G am ersten Tage die besten, E die schlechtesten Resultate, M 
steht zwischen beiden, dem E etwas näher als dem G. An den folgenden 
Tagen stehen sich E und M (an dem zweiten unter Anrechnung von FR) 
ziemlich gleich, G überragt sie beide fast um ‘/3. 
III. 
Der dritte Knabe ist ein trockener, gleichmäßig fleißiger und zu 
verlässiger Schüler. Wiewohl er sonst hinreichend begabt ist, fällt ihm 
doch jedes Auswendiglernen auffallend schwer. Er verläßt sich vor 
wiegend auf das akustische Gedächtnis. Beim Lernen nach der E-Me- 
X) Es muß hier erwähnt werden, daß sich in der Berechnung des Gesamtdurch 
schnitts ein Fehler befindet, insofern in der ersten Versuchsreihe 8 Vokabeln, in den 
folgenden nur 7 geboten wurden.
	        
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