Full text: Zur Kenntnis der Collosphaeriden

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und die innere Oeffnung von gleicher Größe sind, oder end 
lich sie erweitern sich am äußeren Ende trompetenartig. 
Sehr selten kommen Tuben vor, die sich in der Mitte er 
weitern, ähnlich, wie es Häckel für seine große Siphono- 
sphaera pipetta als charakteristisch angegeben hat. Die 
Zahl der langen Tuben schwankt zwischen 2 und 7 an 
einer Schale. Die kleineren Oeffnungen, die ca. 0,002 bis 
0,005 mm messen, sind nun aber auch häufig in kurze, nach 
dem distalen Ende zu sich meist etwas verjüngende Tuben 
ausgezogen (0,002—0,004 mm). Fehlen die längeren Tuben 
an einer Schale gänzlich, was oft der Fall ist, so sind meist 
sämtliche Oeffnungen der Schale in schwache Tuben ausgezogen. 
Es lassen sich daher in einer Kolonie dieser Spezies folgende 
Schalenformen unterscheiden, die durch Uebergänge mit ein 
ander verbunden sind: 
1. Die größeren Poren sind in längere Tuben ausgezogen, 
die kleineren Poren besitzen keine Tuben. 
2. Die großen Poren sind in längere Tuben ausgezogen. 
Die kleineren Poren sind alle oder z. T. in schwache 
Tuben verlängert. 
3. Sowohl die größeren als auch die kleineren Poren 
sind nur in kürzere Tuben ausgezogen. 
Die Individuen liegen in jüngeren Kolonien nicht sehr 
dicht, bei älteren vegetativen Kolonien hingegen verhältnis 
mäßig dicht aneinander. In den jungen Kolonien bilden sich 
die Schalen schon sehr früh. Individuen, die nur 2 — 3 noch 
in der Mitte der Markmasse liegende Kerne besaßen, hatten 
die Schale oft schon in ihrer vollen Dicke ausgeschieden. Sie 
wird jedoch nicht von vornherein in ihrer endgiltigen Form 
angelegt. Die Tuben scheinen erst allmählich zu ihrer vollen 
Länge heranzuwachsen. So mag es sich denn auch erklären, 
daß sich in jung-vegetativen Kolonien fast ausschließlich kurz- 
tubige Schalen finden. In sehr jungen Kolonien fand ich bis 
weilen nur einen einzigen Kern in der Mitte der Markmasse. 
Dieser war im Verhältnis zu der kleinen Zentralkapsel auf 
fallend groß. In einem Falle betrug z. B. der Durchmesser 
der Zentralkapsel 0,025 mm, der des zugehörigen Kernes 
0,015 mm.
	        
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