Full text: Zur Kenntnis der Collosphaeriden

72 
im unteren Teil der Schale zwischen den größeren Tuben auch 
vereinzelte, sich von dem Rande der kleineren Poren erhebende 
Stacheln, wie sie für die Gattung Acrosphaera charakteristisch 
sind. Hackel hat dieselben in seiner Diagnose gar nicht erwähnt. 
Zur Gattung Caminosphaera endlich stellt er Kolonien 
mit Schalen, deren Poren in äußere solide, unregelmäßig ver 
zweigte Röhren ausgezogen sind. Er stellt hierher vier Spezies, 
für deren Aufstellung die Länge der Tuben, die Art ihrer 
Verzweigung und die Form des distalen Tubenrandes maß 
gebend gewesen sind. Ich habe derartige Form niemals ge 
funden. Ein Vergleich der Abbildungen für Caminosphaera 
dendrophora und dichotoma sowie der Diagnosen für Caminosph. 
furcata und elongata läßt, wenn man sich die große Variabi 
lität der Collosphaeridenschalen vor Augen hält, die Vermutung 
berechtigt erscheinen, daß es sich bei diesen Formen um Vari 
etäten zweier oder gar nur einer Spezies handelt. Spätere 
Untersuchungen hätten zu ergeben, ob sich diese der Gattung 
Acrosphaera einreihen läßt oder zur Aufstellung einer beson 
deren Gattung berechtigt. 
Ich bin auch in dieser Gattung bemüht gewesen, nach 
dem meine Versuche, die mir vorliegenden Formen dieser 
Gattung in den Spezies Häckels unterzubringen, ohne Erfolg 
blieben, neben dem Skelett auch den Weichkörper der Indi 
viduen bei der systematischen Einteilung in gebührender Weise 
zu berücksichtigen. Wie Brandt gezeigt hat (ix, S. 265), ist 
vor allem das Vorkommen von Assimilationsplasma und dessen 
Verteilung systematisch von größter Bedeutung. Leider konnte 
ich, da mir nur konserviertes Material zur Verfügung stand, 
über das Fehlen oder Vorhandensein dieser Substanz nur sehr 
dürftige Angaben machen. Dafür bot mir aber das Fehlen 
oder Vorhandensein großer Restkrystalle während der Frukti- 
fikation, sowie die Form derselben für eine Abgrenzung einer 
Reihe von Spezies sehr gute Anhaltspunkte. Auch die Lage 
der gelben Zellen (ob innerhalb oder außerhalb der Schale) 
ist für mich bestimmend gewesen. 
Mehrfach war es mir nicht möglich zu entscheiden, ob 
mir eine neue Spezies oder eine Varietät einer schon bekannten 
Form vorlag. Es war dieses meist dann der Fall, wenn mir
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.