Full text: Zur Kenntnis der Collosphaeriden

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Kolonie eine besondere Spezies repräsentieren sollte. Letzteres 
halte ich für sehr wahrscheinlich. Die Schalen unterscheiden 
sich, abgesehen davon, daß sie kleiner sind, dadurch von jener 
Spezies, daß an den größeren Poren die einen zerschlitzten 
Tubus bildenden Stacheln gänzlich fehlen (siehe Tafel, Fig. i). 
Dafür sind aber die größeren Poren oft in sehr schwache 
Tuben ausgezogen, die nie länger sind als 0,0025 mm. An 
einem Teil sowohl der größeren als auch der kleineren Oeff- 
nungen finden sich einzelne kleinere Stacheln. Es sind aber 
alle Schalen der Kolonie in gleicher Weise mit vielen mit einem 
kurzen Stachel endigenden Buckeln oder kegelartigen Er 
hebungen versehen, die an ihrer Basis von kleineren Poren 
durchbrochen sind. Zwischen diesen Buckeln und den größeren 
mit schwachen Tuben versehenen Poren finden sich kleinere 
Poren, die ziemlich weit von einander entfernt liegen, und an 
denen sich keinerlei Fortsätze finden. Da die kegelförmigen, 
mit einem Stachel endigenden Erhebungen sehr dicht liegen, 
so erinnern die Schalen sehr an Schalen von Acrosphaera 
lappacea (vergleiche 14, Tafel 10, Fig. 22). Es sind jedoch 
die Stacheln niemals durch Querbalken mit einander verbunden. 
Die Schalen haben ein sehr kompaktes Aussehen und sind 
annähernd gleich groß, wie es ja für die Gattung Acrosphaera 
charakteristisch ist. Die Zentralkapselmembran ist nur schwach 
zu erkennen. Die gelben Zellen liegen in geringer Zahl inner 
halb der Schalen. In einigen Schalen scheinen sie völlig zu 
fehlen. Im Pseudopodiummutterboden fast aller Individuen 
findet sich eine große Zahl sehr kleiner, gelblich gefärbter 
Kügelchen. Ich glaube nicht, daß es sich hier um Assimi 
lationsplasma handelt, da dieses für die Gattung Acrosphaera 
niemals konstatiert worden ist. Vielmehr glaube ich, daß 
Reste zerfallener gelber Zellen vorliegen, zumal diese in einigen 
Schalen — und gerade in diesen war die körnige Masse be 
sonders reichlich vorhanden — völlig fehlten. 
Die Beschreibung der Schale sowie auch die Abbildung 
zeigen, daß diese Form Charaktere der Häckelschen Gattungen 
Acrosphaera und Siphonosphaera in sich vereinigt. Der Acro 
sphaera Charakter ist aber zweifellos der überwiegende. Ich 
nenne diese Form Acrosphaera transformata nov. spec.
	        
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