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,) Ber. 20, 2965.
Das Nitril wurde nach einer Methode, die zuerst von
Beckurts und Otto 1 ) erwähnt worden ist, direkt in den
dazu gehörigen Säureester übergeführt.
3 g des Cyanids wurden in 35 ccm käuflichen absoluten
Alkohols gelöst und auf dein Wasserbade mit gasförmiger
Salzsäure gesättigt, was etwa 3 Stunden in Anspruch nahm.
Nach dem Erkalten wurde vom ausgeschiedenen Ammonium
chlorid abfiltriert und die Lösung in kaltes Wasser gegossen.
Es schied sich eine gelbe Masse aus, die nach dem Um-
krystallisieren aus Wasser weiße Nadeln vom Schmelzp.
57 ü gab. Sie sind in kaltem Wasser so wenig löslich, daß
es sich nicht lohnt, die Mutterlauge mit Aether zu extra
hieren. Nimmt man zum Umkrystallisieren wässerigen Al
kohol, so sind die Krystalle gelb und weniger rein, eine
Erscheinung die auch M e y e r 2 ) beim Methylester derselben
Säure beobachtet hat.
Der Schmelzpunkt des Esters liegt sehr nahe bei dem
jenigen des Ausgangsproduktes (Cyanacetophenon schmilzt
bei 60°). Da ausserdem die Krystallform dieselbe ist, so
wurde zur Sicherheit die Verschiedenheit beider Produkte
noch durch eine Stickstoffprobe bestätigt. Es gaben nach
dem Trocknen bis zur Gewichtskonstanz:
0,2001g Subst. 0,5052 g C0 2 und 0,1117 g H 2 0.
berechnet: gefunden:
C = 68,75 68,85%
H — 6,25 6,25 „
Der Ester ist schwer löslich in warmem, unlöslich in
kaltem Wasser, leicht löslich dagegen in Aether, Alkohol
und den meisten anderen der gebräuchlichen Solventien.
Die wässerigen Lösungen riechen angenehm aromatisch.
Mit Wasserdämpfen ist er unschwer und vollständig destillier
bar. 3 g Nitril lieferten 1 g analysenreine Substanz.
Eni Versuch, 3 g von dem so erhaltenen Ester nach
der Claisen sehen Methode mit Natriumamid in Acetyl-
benzoylacetou überzuführen, führte zu keinem befriedigenden