Full text: Über die Spaltung von Terephtalyldiacetessigester und einen Fall von Stereoisomerie

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zeigt haben, der Hauptmenge nach als normales oder intra 
molekulares Racemat erhalten werden, je nachdem es durch 
saure oder alkalische Reduktion aus Acetylacetondioxim 
dargestellt wird. Die vollkommene Isolierung der beiden 
Formen kann durch fraktionierte Krystallisation der Acetyl- 
derivate bewirkt werden. Die beiden Racemate unterscheiden 
sich durch ihre ungleiche Beständigkeit gegen Alkali. Während 
bei der Behandlung des Dioxims mit Alkohol und Natrium 
im wesentlichen das alkalilabile Diamin entsteht, herrscht 
bei der Reduktion mit Natriumamalgam und Essigsäure das 
alkalistabile Isomere vor. Es entstehen demnach in beiden 
Fällen racemische Gemische, aber von verschiedener quan 
titativer Zusammensetzung. 
Das p-Phenylen-di - a-aetyldiamin, welches Gegen 
stand dieser Arbeit ist, wird durch Reduktion von Diace- 
tylbenzol-dioxim mittels Natriumamalgam und Essigsäure 
dargestellt. Seine Gewinnung ist demnach der des Diamido- 
pentans analog. Im Hinblick auf die Harries-Haga'sehe 
Arbeit muß deshalb angenommen werden, daß auch bei 
seiner Bereitung ein Gemisch beider Racemate entsteht. 
Die Untersuchungen am Diamidopentan lassen es unent 
schieden, welches von beiden inaktiven Isomeren dem Racemat 
und welches der Mesoverbindung entspricht. Es erschien 
deshalb wünschenswert, das p- Phenylen- di -«- aethyldiamin 
auch nach struktureller Richtung hin zu erforschen. Mit 
den vorliegenden Versuchen wurde daher bezweckt, das 
spaltbare Racemat dieses Körpers in die Antipoden zu zer 
legen und diese vom unspaltbaren Racemat zu trennen. Bei 
der Schwierigkeit der Materialbeschaffung wurde das ge 
steckte Ziel nur teilweise erreicht. Es muß einer späteren 
Arbeit überlassen werden, den Fall weiter aufzuklären. 
Die genannten Forscher erbrachten auch ein Beispiel 
für die Möglichkeit, racemische Formen in einander umzu 
wandeln. Es gelang ihnen das bei 41—42° siedende Diamid 
opentan durch Kochen mit Natriumalkoholat zum großen Teil 
in das bei 29—30° siedende inaktive Isomere überzuführen. 
Lücke bezeichnet diese Umwandlung in einer kurzen Notiz 1 ) als 
') B. Ber. 32. 1196.
	        
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