79
§ 47.
ae. suerian > me. suere, suer. Die Länge des e der
Stammsilbe ist durch den Reim erwiesen. Im Mittelland und
Norden ging der analogische Schwund des inlautenden i der
Dehnung des e voraus. 1 * ) — suer ist Kürzung in unbetonter Satz
stellung. -- Pt. swar neben regelmässigem swör bezeugt den
Übertritt in die 4. Ablautsreihe. 3 ) - P. P. swarne", vermutlich mit
Kürzung desa nach Schwund des Endungs-e (cf. §30), ist nur einmal
belegt. — sworn und sourn sind an Klasse IV angeglichen.
Die neuenglischen Präsensformen sweear, sweer und sweir
entsprechen me. swere mit langem e in offener Tonsilbe. 3 ) —
swar scheint in dem Streben nach Formenausgleich an das Pt.
angeglichen zu sein. — Pt. swar, sware, swear und sweer haben
me. sware als gemeinsame Vorstufe. 4 ) — Im Norden von
Lancashire haben sich in jüngerer Zeit zwei schwach konjugierte
Neubildungen (sweared und sweert) entwickelt. — swuir geht
auf me. swör zurück. 5 ) — P. P- sworn, swurn und swooan sind
aus me. sworn entstanden. 6 ) Über den Schwund des inlautenden
r vor n vergl. Wright: Dt. § 260. In eYks. wird ein schwaches
P. P. sweared gesprochen.
§ 48.
ae. hebban erscheint als me. heue mit langem e in offener
Tonsilbe. Die ae. Doppelkonsonans ist durch den Einfluss der
Formen mit einfachem Konsonanten beseitigt worden. 7 ) — Pt. Drei
Denkmäler haben die sw. Form heved, nur Hamp 1. kennt regel
mässiges höwe. — Im P. P. herrscht ebenfalls die schwache
l ) Morsbach: me. gr. § 64. anm. 4.
Kolbing: Einleitung z. Tristr. p- 65.
Zupitza: D. Lit.-Ztg. Jahrg. 1883. , p. 814.
3 ) Luick: Unters. §§ 237—240.
Murray: p. 146.
Sweet: H.-E.-S. §§ 817 ff.
Wright: Dt. § 59.
4 ) Wright: Dt. § 43.
5 ) Murray: p. 110.
6 ) Luick: Unters. § 61.
Sweet: H.-E.-S. §§ 837 ff.
7 ) Büibring: p. 97.