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wollen, gov und guv gehen auf me. goven zurück (s. o.) —
geunne scheint aus dem P. P. übernommen zu sein, gied ist
eine jüngere Neubildung nach der schwachen Konjugation, die
nach Knopff, p. 50, bereits in den mittelschottischen Denkmälern
einmal belegt ist. P. P.: Auf me.: geuen weisen zurück die infolge
satzunbetonter Stellung kontrahierten Formen gean, geean, geehn,
geen, geeyn und gien (s. o.). ln gin scheint me. giuen erhalten
zu sein, geuen hat vermutlich die alte Lautung bewahrt,
gev und goven scheinen beide aus dem Pt. übernommen zu sein,
(cf. § 27). gied und gibbed sind als Analogiebildungen nach den
ähnlich lautenden Verben der schwachen Konjugation (habban,
libban) aufzufassen. Analoge Vorgänge haben wir nach Holthausen
im schwed.: gifva >• je, westf. chiest, chiet (gibst, gibt). — Das
auffällige bb in gibbed ist wohl als Assimilation der Spirans an
den folgenden Verschlusslaut aufzufassen.
IV. Gruppe, (see.)
§ 14.
Von dieser Gruppe ist nur seon erhalten, während pleon
und gefeon verschwunden sind.
Pr. Nur Formen mit langem e (geschrieben se und see)
sind als Entsprechungen des altenglischen seon belegt. Im
King of Tars ist die altertümliche Schreibung seo bewahrt. —
Pt. Das Präteritum sing, hat sich in den drei Hauptdialekten
Englands in dreifacher Weise entwickelt (vgl. Bülbring p. 67):
I. saeh ') > sahh (Orrm) > saugh > saw, sau. (Anglisch-
nordhumbrischer Dialekt).
II. seah > s^h seih > sey, say (Chaucers Dialekt).
III. Spätangelsächsisch seh'-') >■ seih > siih > sii > sy.
(Südenglischer Dialekt.) Für den Norden kommt also
nur die erste Reihe in Betracht.
*) Sievers: angels. gram. § 391.
*) ib, § 198.