Full text: Die Geschichte der starken Zeitwörter im Nordenglischen

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südenglische Formen in die ursprünglich rein nördliche Dichtung 
eingefügt hat. ’) 
Wie im Präsens wechseln auch im P. P. i und e in der 
Stammsilbe. 
i. given, giuin, giuen, gifen, giffen, gyffene, gyfene und giffin. 
e. geuen (geue), gevyn, gevene, geffyn, geyn (:seyn). 
Die i-Formen sind durch den Reim als Kürzen erwiesen, 
für die e-Formen lässt sich ein entscheidendes Urteil über Länge 
oder Kürze des Stammvokals nicht geben, weil die Reime keinen 
Aufschluss geben. Auffällig ist die Form geyn, die To. PI. 23,80 
mit seyn gereimt ist. Um sie zu erklären, müssen wir eine 
unbetonte Präsensform ge oder gi neben giue und geue ansetzen, 
(cf. schwed. ge = glfva.) * 2 ) 
Die neuenglischen Präsensformen gee, gi, geeah und gie sind 
sämtlich auf die für die mittelenglische Periode angesetzte Form 
ge zurückzuführen. 3 ) s. o. Die Entwicklung dieser unbetonten 
Form erklärt sich durch den häufigen Gebrauch des Verbums 
und ist eine den meisten germanischen Dialekten eigentümliche 
Spracherscheinung (vergleiche die Dialektdarstellungen in Pauls 
Grundriss). Pt. ga und gah dürfen als satzunbetonte Kontraktionen 
der Formen gafe, gaue angesehen werden, während gse auf me. gaf 
zurückgeht. 4 ) gaf und gav entsprechen me. gaffe und gaf. — 
geev, gef, geeh und geeah sind satzunbetonte Entwicklungen 
einer me. Form *geuen; 5 ) ebenso lassen sich geen, gien, gen und 
gin erklären, wenn wir nicht, was vielleicht wahrscheinlicher ist, 
wie bei get einfache Übertragung aus dem Part. perf. annehmen 
') Kolbing: Einleitung zum Tristrem. p. 77. 
2 ) Morsbach: me. gr. § 74. 4. 
8 ) Luick: Untersuchungen. § 198. 
Sweet: H.-E.-S. §§ 817 ff. 
Wright: D.-Gr. 59. 
4 ) Murray: p. 104. oben. 
Wright: D.-Gr. § 23. 
5 ) Luick: Untersuchungen. § 146. 
Sweet: § 817. 
Wright: Dt. § 142.
	        
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