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für eine Analogiebildung nach den Pluralformen mit langem a
statt des zu erwartenden e; das lange ä setzt er neben je
bereits für die altwestsächsische Sprachperiode an. 1 ) Da für
den Norden jedoch als Stammvokal des Pt. plur. immer nur
langes e in Frage kommt, müssen wir für das ä des Pt. sg. eine
andere Erklärung suchen. Morsbach deutet eine Entwicklung
an, die etwa folgendermassen zu verstehen ist: Der Vokal a
des Pt. sg. drang, wie auch Knopff für das Mittelschottische
bezeugt, in den Plural ein. Die vorherrschenden Formen mit
langem Stammvokal machen den völligen Schwund der Kürze
erklärlich. — Das auslautende n des part. perf. ist (durch den
Einfluss der Cas. obl.) erhalten, im Jufintiv ist es ohne
Ausnahme geschwunden. — Die neuenglischen Dialektformen
des Nordens sind zur Hauptsache lautgerecht aus dem mittel
englischen Lautstande entwickelt; Abweichungen sind auf die
stärkere Neigung zur Analogiebildung zurückzuführen.
Einzelheiten.
I. Gruppe.
§ 4.
a.: metan > me: mete. Auslautendes e ist nach Luick,
Stud. 1 ff., bei den mittelenglischen Schreibern nicht immer
massgebend für die Quantität des Stammvokals. Reime mit
gete, sete, wete scheinen hier jedoch langes e zu bezeugen.
Pt. sg. und Pt. plur. sind nicht belegt. Das Part. perf. ist zum
Teil (wohl nach dem Muster von lette und sette) in die
schwache Konjugation übergetreten. 2 ) Ein starkes P. P. ist im
Alex, belegt. —
me: mete > ne. dial. met. Der Stammvokal ist vor
Dentalis gekürzt worden, (cf. § 3.) Das Verbum wird nur
noch schwach konjugiert. —
§ 5.
ae: tredan. Länge des Stammvokals (Hamp I, Alex)
steht neben Kürze (Alex). — Im Pt. sg. wird regelmässiges
1 ) cf. Sievers: ags. g. § 57. anm. 3.
2 ) Bülbring: Gesch. d. Ablauts, pag. 65.