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aus ae. draedde. 1 * ) — P. P. dred, adred, adräd. Die Vorsilbe a
ist aus on verkürzt. 8 )
Die neuenglischen Präsensformen dreed, dreid und d’rid
sind lautgerecht aus me. drede entstanden, ebenso dhreead und
dreeäd. 3 ) (Die Schreibung dh im Anlaut ist eine speziell
schottische Verwechslung zwischen Verschlusslaut und Spirans. 4 5 )
— Die Pt.-Formen dhrade und dr’aad halte ich für Analogie
bildungen nach knaad etc. (s. o.). Drsed < me. dred, s ) dreeded
dreedit und dridit sind offenbar jüngere Neubildungen nach der
schwachen Konjugation, die um so leichter entstanden, als im
me. P. P. keine Länge des Stammvokals mehr erhalten war. —
P. P. dhreeaden und d’rid’u’n sind stark konjugierte Neubildungen,
die den starken P.P.-Formen des Verbums let an die Seite zu
stellen sind.
§ 80.
ae. redan > me. rede, redd. Die Kürzung des Stamm
vokals ist durch den Einfluss der Dentalis d zu erklären. Über
Pt. red-red(d)-rad(d) vergl. die entsprechenden Formen von me.
drede. Nach Sievers gr. § 395 an. 3 wurde redan bereits im
Altnordhumbrischen häufig schwach konjugiert. — P. P. rede,
redde, rodde, reddyn. redde und radde sind als schwache Par
tizipia aufzufassen; reddyn ist Kürzung zu dem regelmässig
entwickelten P.P. rede. Diese wie auch der Schwund des aus
lautenden n erklären sich vielleicht durch den Einfluss des weit
aus überwiegenden schwachen Part-Perf.
me. rede > ne. rede, reed wird wie die Kürzung red < me.
red im Norden Englands heute nur noch schwach konjugiert. —
§ 81.
ae. beatan > nme. bete ist durch den Einfluss der Dentalis
> bett verkürzt. Pt. bete, bette, bett. Die Kürzung des Stamm
*) Btilbring: 108.
*) Sievers: ags. gr. § 188 an. 3.
s ) Wright: Dt. § 142.
Sweet: H.-E.-S. §§ 817 ff.
4 ) Murray: 121.
5 ) Murray: 145.