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Einfluss der Schriftsprache entstand. Die P. P.-Fornien loppen
und luppen sind bereits-für die msch. Periode belegt (cf. Knopff
111). Das schwach konjugierte P. P. lipt ist vermutlich wie das
Pt. lapt dem Einfluss der Schriftsprache zuzuschreiben.
§ 76.
ae. wepan > me. wepe. Pt. Als i-Präsens erscheint wepan
schon in ae. Zeit schwach konjugiert, wenn auch auf nord-
humbrischem Boden das starke Pt. weop bevorzugt wird. (cf.
Sievers ags. gr. § 96 an. 9.) In den nordenglischen Denkmälern
des 14. und 15. Jahrhunderts sind die schwach konjugierten
Formen weped, wepped, wept dem starken Pt. wepe an Zähl
bedeutend überlegen. Im Mittelschottischen sind nur schwache
Präterita belegt, (cf. Knopff 110.) Das P. P. *wepyd ist nach
Analogie der irisch. Formen als für den ganzen Norden geltend
anzusehen, (cf. weped Th. Rom. II.)
In den lebenden Mundarten des Nordens scheint to weep
ausgestorben und durch to greit <T ae. greoten ersetzt zu sein. 1 )
§ 77.
ae. swäpan > me. swepe. Wenn von den ne. Dialekt
formen Rückschlüsse gestattet sind, so haben sich die belegten
me. Präsensformen swepe und swep auch in den übrigen nicht
belegten Formen an lepe und slepe angeschlossen.
Die neuenglischen Präsensformen soop und soup setzen
eine me. Form *sopen voraus, die vielleicht als Entlehnung des
aisl. sopa zu erklären ist. Die südschottische Form swlpe ist
lautgerecht aus me. swepe entwickelt. Über swape, swap, swep
und swTp vergleiche die Bemerkungen in § 74, desgleichen über
die schwach konjugierte Neubildung soopit. P. P. swepen,
sweeped und sweept sind zu erklären wie die entsprechenden
Formen von to sleep. — swäpen, soopit und swep sind offen
bar aus dem Pt. übertragen. 9
9 Murray: p. 205.