Full text: Die Geschichte der starken Zeitwörter im Nordenglischen

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des Formenwandels sind wahrscheinlich schon für die me. 
Periode anzusetzen, trotzdem bis jetzt keine Belege dafür ge 
funden sind. Die Eigentümlichkeiten der ne. Verbformen: Pr. 
thaw, thow; Pt. thew (thiu Wright gr. § 377), P. P. thawn, 
thown — thowed, thowet sind bei den analogen Verben bereits 
besprochen, (cf. § 60.) 
II. Gruppe. 
§ 70. 
In der Formenbildung steht den besprochenen Verben 
eine andere Gruppe am nächsten, die im Präsens und Perfekt 
den Stammvokal ö haben. Aus dem Altenglischen stammen 
die verba gröwan, glöwan und röwan. Fleute ist im Norden 
Englands nur noch grow mit dem alten Vokalwechsel erhalten, 
row wird ausschliesslich schwach konjugiert, glow ist ge 
schwunden. 
§ 71. 
ae. gröwan > nme. gröue. - Pt. grewe und gru. Die 
Schreibung gru (: scu cf. § 67) legt die Vermutung nahe, dass 
die altenglische Lautverbindung eo + w bereits im nördlichen 
Mittelenglischen die Lautung u angenommen hatte. — Weil 
wir dieselbe Erscheinung in scu und glu (cf. § 71) haben, so 
ist offenbar nach der Accentverschiebung von eow > eow der 
Schwund des Halbvokals hinter sc, r und 1 mit vorangehender 
Konsonans bereits in dieser Zeit vollzogen und vom Schreiber 
bezeichnet. — grew und grewe sind demnach als historische 
Schreibungen zu betrachten. 1 ) Wie in den mittelschottischen 
Denkmälern erscheint auch im tibiigen Norden ein schwaches 
Pt. growed. 2 ) — P. P. gröuen < ae. gröwen. 
Die ne. Präsensformen graa und graw halte ich für 
Analogiebildung nach den Verben der Gruppe I, die durch 
die gleichlautenden Pt.-formen hervorgerufen wurde. Dagegen 
') Curtis: Anglia XVII. 43. 
Kaluga.' gr. § 462. 
2 ) Koch I.: 248. 
Mätzner I: 404/5.
	        
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