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haben ausschliesslich die Bedeutung ’natned’. Das schwache
P. P. hight(e) umfasst wie in den anderen Zeitformen beide Be
deutungen. Vereinzelt sind die Begriffe ’ordered’, ’promised’
durch die Formen hot, hette und biheete wiedergegeben; hot
scheint aus dem Süden entlehnt zu sein. 1 ) — hette halte ich
für schwach konjugiertes P. P. des Infinitivs bete (cf. lete : lett),
während bihete wohl als Analogiebildung nach dem P. P. beten
aufzufassen ist.
In den lebenden Mundarten ist für alle erwähnten Be
deutungen in sämtlichen Zeitformen nur me. hight entwickelt,
das als hight, height, hecht und heght, nach dem Verstummen
der stimmlosen Spirans auch als het und heit erscheint. s )
Die schottischen Dialekte haben in hight, hecht und heght die
stimmlose Spirans erhalten. 3 ) ^üi das 11. und P. 1. gelten
ohne Unterschied der Bedeutung height in Yoikshiie und hight,
lieeht, heckt 4 ) in Schottland.
§ 60.
ae (angl) wallan ist auf anglisch-nordhumbrischem Gebiet
spärlich belegt, (ten Brink und Knopff führen keine Belege auf.)
Im nördlichen Mittelenglischen erscheinen wall und well neben
einander. Der Stammvokal e in well ist als Verallgemeinerung
der umgelauteten Präsensformen zu erklären. 3 ) Pt. und P.P. sind
nicht belegt.
In den neuenglischen Dialekt-Darstellungen von Murray,
Wright und Hargreaves sind me. wall (well) nicht erwähnt, wir
dürfen demnach ae. wallan als ausgestorben betrachten.
§ 61.
ae cnäwan > nme. knawe. knöwe ist aus dem Mittel
land übertragen. - Pt. knewe(n). - P.P. knawin - knowin (s. o.)
’) Bülbring: p. 109.
2 ) Sweet: tt-E-S. §§ 890. ff.
Wright: gr. § 318. - Dt. § 359.
3 ) Murray: 119.
Wright: Dt. § 358.
4 ) Murray: 119.
5 ) Bülbring: p. 112.