57
Berechnet für (C 10 H 9 NO) 2 PtCl 4 : Gefunden :
C 20 H 18 N„O 2 Cl. 460,07 *70,25 %
Pt 194,8 29,75 „ 29,69%
654,87 100,00 %.
Ein Platinsalz von der erwarteten Zusammensetzung
lag also vor. Aber die Ähnlichkeit desselben im Schmelz
punkt und Aussehen mit dem Mumm'sehen Salz, nament
lich aber die geringe Ausbeute mußten den Verdacht er
wecken, daß hier nicht das Salz des neuen a Methyl-^ Phenyl-
isoxazols, sondern das des bereits bekannten Isomeren
entstanden war. Wahrscheinlich hatte sich bei der Einwirkung
des Hydroxylamins auf das 0. Aethyldiketon letzteres Isoxazol
in kleiner Menge mitgebildet und so die Entstehung des
Platinsalzes veranlaßt, während das andere Isoxazol — der
Hauptbestandteil — sich überhaupt nicht mit Platinchlorid
zu verbinden im Stande war.
Ein billigeres Verfahren zur Trennung der beiden
Isoxazole als mittels der Platinchloridverbindung wurde in
der Behandlung mit Cadmium chlor id gefunden. Es zeigte
sich, daß das «Phenyl-y Methylisoxazol (das schon bekannte
Cla isen-Lowman’sche, Schmelzpunkt 66°), als es in der
zehnfachen Menge Alkohol gelöst und mit einer sehr kon-
centrierten alkoholischen Chlorcadmiumlösung (bereitet durch
mehrtägiges Zusammenstehen von Cadmiumchlorid mit Alkohol
und Absaugen von dem Ungelösten) versetzt wurde, sogleich
einen reichlichen, krystallinischen Niederschlag von weißen
Nadeln gab. Nach eintägigem Stehen wurde derselbe ab
gesaugt und an der Luft getrocknet. Im Kapillarrohr erhitzt
zersetzte sich das Salz von 260° ab unter Bräunung; mit
Wasserdampf destilliert lieferte es das Isoxazol vom Schmelz
punkt 66° zurück. Aus 2 g Isoxazol wurden 1,5 g von dieser
Doppelverbindung erhalten.
Nun wurde das Isoxazol vom Schmelzpunkt 43—44°
in genau derselben Weise mit alkoholischem Cadmiumchlorid
behandelt. Erst nach geraumer Zeit trat eine Abschei
dung ein, die nach eintägigem Stehen abgesaugt wurde.
Die Menge war viel geringer, nur 0,5 g aus 2 g Isoxazol.
ft