42
durch Anwendung von Natriumamid in diesem Falle zu
einer befriedigenden Ausbeute gelangt. Wie die folgenden
Versuche 1 ) zeigen, ist dies in der Tat der Fall:
In eine Lösung von 109 g Aethylbenzoat und 43 g
Aceton (käufl.) in 500 ccm absoluten Aether wurden 57 g
fein gepulvertes Natriumamid allmählich eingetragen. Die
Einwirkung war, obwohl mit Eis gekühlt wurde, anfangs
sehr lebhaft; Ammoniak entwich in großer Menge. Nach
beendetem Zusatz des Natriumamids war die Mischung zu
einem gelben Brei erstarrt, der durch Absaugen von dem
Flüssigen getrennt und dann mit Aether nachgewaschen
wurde. Das aetherische Filtrat schied beim Schütteln mit
sehr wenig Wasser noch etwas Salz ab, das ich ebenfalls
absaugte und mit dem ersten Produkt vereinigte. Da die
Masse sich an der Luft zusehends bräunte, wurde sie rasch
zwischen Leinen abgepreßt und auf Tontellern etwas auf
trocknen gelassen. Alsdann zerrieb ich sie im Mörser mit
Eiswasser, filtrierte rasch ab und fällte aus dem kühl ge
haltenem Filtrat das Benzoylaceton mit verdünnter Essig
säure 2 ). Von dem vakuumtrocknen Diketon erhielt ich auf
diese Weise 60 g entsprechend 52 Procent der Theorie. Die
Ausbeute besserte sich noch und hob sich auf 74g (62 Procent
der Theorie), als das käufliche Aceton durch reines aus der
Bisulfitverbindung ersetzt wurde.
Bei späteren Darstellungen habe ich es bequemer ge
funden, den nach dem Einträgen des Natriumamids resul
tierenden Brei, nachdem er noch einige Zeit gestanden hatte,
direkt mit Eiswasser und eventuell noch mehr Aether solange
durchzuschütteln, bis sich das Feste so viel als möglich ge
löst hatte. Von der aufschwimmenden aetberischen Schicht
') Über diese von mir ausgeführten Versuche ist, schon von Claisen
in seiner Abhandlung „Synthesen unter Anwendung von Natriumamid“
(Ber. d. deutsch, ehern. Gesellsch. 38, 093) kurz berichtet worden.
s ) Da etwas Natriumbenzoat mitentsteht und in die wässerige
Lösung eingeht, darf die Abscheidung des Benzoylacetons nicht mit
koncentrierter Essigsäure vorgenommen werden, da durch diese ein
grosser Teil der vorhandenen Benzoesäure gefällt wird.