Full text: Beiträge zur Kenntnis der Ketone und Diketone

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Vorschlag habe ich es unternommen, die 0. Alkylderivate 
des Benzoylacetons darzustellen und hinsichtlich ihrer > 
Umsetzungen näher zu studieren. 
Eine Mitteilung über das Verhalten des Benzoylacetons 
gegen Orthoameisenester fand ich in der Dissertation von 
L i e s k e 1 ), wonach die beiden Körper, wenn man sie mit 
Essigsäureanhydrid kocht, sich zu Aethoxymethylen-Benzoyl- 
aceton, 
CH 6 —CO—C=(CH ' OC ä H 5 ) 
ch 3 -co 
verbinden. 
Anders, wenn man die alkoholische Lösung von 
Benzoylaceton und Orthoester mit einer kleinen Menge Eisen 
chlorid kurze Zeit erwärmt. Sehr glatt entsteht dann, wie 
ich fand, das 0. aethylierte Benzoylaceton, (C 10 H 9 O) • OC 2 H 5 ; 
ebenso leicht kann mittels orthoameisensaurem Methyl und Me 
thylalkohol das entsprechende 0. Methylderivat,(C 10 H 9 O)‘ OCH 8 , 
erhalten werden. Ich gebe vorab nur die zusammenge 
zogenen Formeln, da die Konstitution der beiden Körper erst 
durch das Folgende festgestellt wird. 
Die so dargestellten 0. Alkylderivate wurden nun zunächst 
mit entsprechenden C. Alkylderivaten (aus Kaliumbenzoyl- 
aceton und Alkyljodid) verglichen und folgende Unterschiede 
nachgewiesen: 1) sie sieden 12—14° höher als die letzteren ; 
2) mit Eisenchlorid geben sie direkt keine Färbung, erst 
nach einigem Stehen tritt durch teilweise Abspaltung von 
Alkyl die Rotfärbung des Benzoylacetons auf; 3) gegenüber 
den in Alkali löslichen C. Derivaten werden sie von wässerigen 
Alkalien nicht gelöst; 4) durch koncentriertes alkoholisches 
Kali werden sie nach Art der Säureester leicht verseift unter 
Bildung von Kaliumbenzoylaceton; 5) beim Schütteln mit 
koncentrierter Bromwasserstoffsäure werden sie rasch in Al 
kohol und Benzoylaceton gespalten. Eine solche Abtrennung 
des Alkyls ist natürlich bei den C. Alkylderivaten nicht möglich. 
') Lieske, Inauguraldissertation Kiel, 1903, S. 51.
	        
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