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meyer’sche Phenylglycidsäure, die den analogen Zerfall in
Phenylacetaldehyd und Kohlensäure erst beim Kochen mit
Wasser erleidet.
Aus dem Phenylmethylglycidsäureester entstehen durch
Behandlung mit Ammoniak zwei isomere Amide
C b H 9 0—CO—NH 2 ,
deren Beziehung zueinander noch nicht klargestellt ist.
Vielleicht sind es die in dem Amid,
C 6 H 5 \ c ^2^CH-CO—NH„,
CH/«
vorhandenen (mit Sternchen bezeichneten) beiden asymetrischen
Kohlenstoffatome, die diese Isomerie verursachen.
Gasförmige Brom wasserstoffsäure wird von
dem Phenylmethylglycidsäureester schon in der Kälte an
gelagert. Das Additionsprodukt könnte die Formel I oder II,
CBr—CH(OH)— COOC 2 H. oder
CH g
(I)
C(OH)-CBrH—COOC„H.' ,
CHg
(II)
besitzen. Daß ihm Formel I zukommt, ergiebt sich aus
seinem Verhalten bei der Destillation, wobei es unter Brom
wasserstoffentwicklung glatt in Phenyl methylbrenz-
raubensäureester übergeht 1 ):
C fi H r,- CBr—CH(OH)—COOC ä H. =
CH,
CeH^ CH -CO-COOC 2 H 5 -f HBr.
ch 3
Die aus dem Ketonsäureester dargestellte freie Keton
säure ist krystallinisch. Durch nascierenden Wasserstoff
\
') Diese und die folgenden Tatsachen sind noch nicht veröffentlicht;
ihre Kenntnis verdanke ich gütiger Privatmitteilung des Herrn Geh.-Rat
L, CIaisen.