Full text: Über einige Synthesen unter Anwendung von Natriumamid

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1. Darstellung- aus dem Chlorester. 
Bei der Bereitung des Phenylmethylchloroxypropionsäure- 
esters aus 30 g Glycidsäureester waren neben 20 g des reinen 
krystallinischen Esters circa 15 g öliges Produkt erhalten 
worden, das beim Aufbewahren nichts Festes mehr abschied. 
Dieses Öl war stark chlorhaltig und dürfte zum grössten Teil 
noch aus dem Salzsäureadditionsprodukt bestanden haben, das 
nur durch Beimengungen am Festwerden verhindert war. Um 
das Verhalten des Chloresters beim Erhitzen zu ermitteln, 
wurde das Ol unter gewöhnlichem Druck der Destillation 
unterworfen. Unter reichlicher Salzsäureabspaltung ging 
ziemlich alles bei 278—290° über, die Hauptmenge bei 280—285°. 
Nach weiterem zweimaligen Destillieren stellte sich der Siede 
punkt auf 278—282° ein. Wie die qualitative Prüfung zeigte, 
war Chlor jetzt nur noch in Spuren vorhanden. Dass eine 
Veränderung stattgefunden, ging auch aus der starken Grün 
färbung hervor, welche Eisenchlorid in der alkoholischen 
Lösung des Destillates hervorrief. Da dieses Verhalten auch 
der Phenylbrenztraubensäure eigen ist, war damit ziemlich 
sichergestellt, dass eine Umwandlung des Chloresters in 
Phenylmethylbrenztraubensäureester erfolgt war. 
Von der Untersuchung der Einwirkung von Salzsäure 
auf den Phenylmethylglycidsäureester stand noch ein grösseres 
Quantum öligen Produktes zur Verfügung, das bei der 
Behandlung des Glycidsäureesters mit Chlorwasserstoff in der 
Wärme erhalten worden war und das trotz langen Stehens 
nicht fest werden wollte. Dieses Produkt ging bei der 
Vakuumdestillation (12 mm) in der Hauptsache zwischen 
146—151° über. Das Destillat zeigte nun allerdings die Grün 
färbung mit Eisenchlorid, aber anderseits Hess die Analyse 
noch einen erheblichen Rückhalt an Chlor (6,24%) erkennen. 
Da also die Destillation im Vakuum nicht ausgereicht hatte, 
um alle Salzsäure abzuspalten, wurde das Öl mehrmals bei 
gewöhnlichem Druck destilliert und dabei noch ein beträcht 
liches Entweichen von Chlorwasserstoff wahrgenommen. Der 
Siedepunkt wurde zu 280 — 284° beobachtet (F. g. i. D.). Der
	        
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