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wie Stanford. Hier vermissen wir den sonst so genau durch
geführten Parallelismus. Doch woher sollte der Dichter die
weiblichen Figuren nehmen? In der Vorlage fand er nur eine
passende, die spröde Kokette Arsinoe. Das Bild, das Celimene
von ihr in kurzen Zügen entwirft, ist in Shadwell’s Lady Vaine
nur näher ausgeführt. Hier zeigt der Dichter offenbar einen
Mangel an Erfindungsgabe, wenn wir das Fehlen weiterer Typen
nicht seiner Bequemlichkeit zuschreiben wollen.
Um also das Missverhältnis nicht allzu fühlbar werden zu
lassen, beschränkte der Dichter die Zahl der Moliere’schen männ
lichen „Fächeux“ auf fünf und vereinigte in diesen fünf Figuren
die Eigenschaften sämtlicher Typen der Vorlage. Den Mangel an
weiblichen Lästigen sucht er dadurch noch weniger bemerkbar zu
machen, dass auch den männlichen die Aufgabe zufällt, Emilia zu
quälen. Allerdings bliebe dann noch die Frage offen: Wie sind
diese Leute mit einer Dame bekannt geworden, die sich gänzlich
vom gesellschaftlichen Leben zurückgezogen hat? Deshalb wird
Lady Vaine als die Geliebte Sir Positive’s dargestellt. Durch sie
wird dann dieser mit den übrigen Lästigen in die Gesellschaft
Emiliens gebracht.
Die aus dem Mangel an Charakterfiguren folgende Eintönigkeit
der Handlung sucht der Dichter durch die weitere Ausführung
der Nebenhandlung abzuschwächen. Jedenfalls mag es für den
Zuschauer eine gewisse Erholung gewesen sein, wenn er für
Augenblicke in Lovel und Carolina wieder einmal wirkliche
Menschen vor sich hatte.
In der Einleitung zu den „Süllen Lovers“ sagt Shadwell:
„I have in this Play, as near as I could, observed the three
unities of time, place, and action; the time of the drama does
not exceed six hours, the place is in a narrow compass, and the
main action of the Play, upon which all the rest depend, is the
sullen love betwixt Stanford and Emilia, which kind of love is only
proper to their characters“. Man sieht, dass er auch in diesen
Stücken von den Franzosen gelernt hat. Allerdings macht auch
er sich die von ihnen allmählich zugestandenen Freiheiten in der
Behandlung dieser Regeln zu nutze. Dennoch dürfte die Einheit
der Haupthandlung durch die Einführung der Nebenhandlung
kaum im Sinne der Franzosen gewahrt sein. Man sieht doch