Full text: Thomas Shadwell's Komödie "The Sullen Lovers" in ihrem Verhältnis zu Molière's Komödien "Le Misanthrope" und "Les Fâcheux"

24 
hat. Die jetzt folgende Szene zwischen Emilia und Lady Yaine 
hat ihre genaue Parallele in der Szene zwischen Stanford und 
Ninny etc. des ersten Aktes. Auch jene muss sich die Aufdringlichkeit 
der Lady ruhig gefallen lassen. Alle Kunstgriffe, sich ihrer zu 
entledigen, haben nicht den gewünschten Erfolg. Lady Vaine ist 
zu sehr Verehrerin der Tugendhaftigkeit Emiliens, als dass sie 
irgend eine Gelegenheit, mit ihr zusammen zu sein, unausgenutzt 
lassen wollte. Selbst durch das Vorschützen einer Einladung oder 
durch den Vorwand, Einkäufe machen zu müssen, vermag sich 
Emilia nicht von ihr zu befreien. Überallhin will jene ihr folgen. 
Da weiss Emilia kein anderes Mittel, als sich krank zu stellen. 
Doch auch dieser Ausweg nützt ihr nichts. Die Erfahrenheit der 
Lady Vaine in der Arzneikunde und der Krankenpflege zwingt 
diese, hei ihr zu bleiben. Deshalb folgt sie Emilien auf ihr 
Zimmer, und Lovel und Carolina gehen auch fort, um aus einem 
Versteck sich an den Qualen Emiliens zu weiden. 
Die Szene wechselt. In seiner Wohnung wartet Stanford 
schon lange auf Nachricht von Lovel. Statt des erwünschten 
Boten überfällt ihn ein neuer Quälgeist, Hülfe. Dieser ist ein 
passionierter Spieler. Doch hat er Unglück im Spiel und klagt 
jetzt Stanford sein Leid. Schliesslich bittet er ihn um zwei 
Pistolen, die Stanford ihm ohne weiteres auszahlt, um von ihm 
erlöst zu sein. Der Schluss dieser Szene erinnert stark an „Les 
Fächeux“ III, 3. Hier bittet Ormin schliesslich Eraste um zwei 
Pistolen, die dieser ihm gern gewährt. Die Worte Erasten’s: 
„Plüt ä Dieu qu’ä ce prix de tous les importuns je pusse me 
voir quitte!“ sind ungefähr wörtlich übersetzt durch: „I would 
I should get rid of all my impertinents at as cheap a rate“. 
Endlich trifft der langersehnte Koger ein; doch sein eigener 
Diener wird ihm zum Quälgeist. Statt seinen Auftrag sofort auszu 
richten, muss er seinen Herrn zuvor auf seinen Diensteifer hinweisen, 
dann noch erst eine Spinne aus seiner Perücke entfernen, bis er 
schliesslich seihe Meldung ausrichtet. Diese Szene finden wir fast 
wörtlich in „Les Fächeux“ H, 3 vor. In der Einleitung zu den 
„Süllen Lovers“ gesteht der Dichter die Entlehnu«g selbst ein. 
Als Stanford fortgehen will, kommt ihm Woodcock in die 
Quere und bittet ihn, nachdem er in üblicher Weise ihn umarmt 
und geküsst hat, um einen Augenblick Gehör. Er will ihm von
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.